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Zu meinem ÄRGER: Posse bei Wulff, Drama bei Griechen

Ulrich Spies resümiert die Medienwoche.

Herr Spies, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Sieht man von der langsam zur Posse ausartenden Medienhatz auf unseren Bundespräsidenten einmal ab, ärgert mich besonders die nicht minder dramatisierende Berichterstattung über die drohende Insolvenz des EU-Partners Griechenland. Sie wird zur Schicksalsfrage für den Fortbestand der Europäischen Gemeinschaft und der Euro-Währung hochstilisiert und beeinflusst mittlerweile den Wahlkampf in Frankreich. Auch „Merkozy“ bleibt nicht mehr lange verschont.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

In der Medienkompetenz-Metropole Marl haben die unabhängigen Jurys des Grimme-Preises nach fast einwöchiger Arbeit in drei Wettbewerben (Fiktion, Unterhaltung, Information&Kultur) insgesamt zwölf Preise vergeben. Zu den Nominierten zählten unter anderem das „European Song Contest“-Team Stefan Raab, Anke Engelke und Judith Rakers, der „Münster“-Tatort mit Jan Josef Liefers und Axel Prahl sowie die Regisseure Christian Petzold, Dominik Graf und Christoph Hochhäusler für „Dreileben“. Man darf gespannt sein, wen der Souverän des Grimme-Preises, wen also die Juroren zu Gewinnern der begehrten Trophäen bestimmt haben. Am 13. März werden die Preisentscheidungen bekannt.

Welche Website, welches Youtube-Video können Sie empfehlen?

Für den täglichen Durchblick sorgt Albrecht Müller (www.nachdenkseiten.de) und OK Go verhilft einem krisengeschüttelten amerikanischen Autobauer mit einem kreativen Werbespot (http://www.youtube.com/watch?v=MejbOFk7H6c&feature=colike) zu ungeahnter Aufmerksamkeit.

Ulrich Spies

ist Referent des Adolf-Grimme-Preises im Grimme-Institut

in Marl.

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