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Gefährlich ist das Teufelsmoor für Sarah Kohr (Lisa Maria Potthoff) nicht wegen des sumpfigen Geländes.

© ZDF und Marion von der Mehden

Neuer Sarah-Kohr-Thriller im ZDF: Und ewig lockt das Moor

Die geheimnisvolle Landschaft inspiriert TV-Macher. Nun wird auch ZDF-Ermittlerin Sarah Kohr im Moor dort tätig.

Das „Teufelsmoor“ gibt es tatsächlich. Das norddeutsche Naturschutzgebiet liegt in der Nähe von Osterholz-Scharmbeck, das Kennzeichen OHZ ist im gleichnamigen ZDF-Krimi aus der Sarah-Kohr- Reihe auch kurz im Bild zu sehen.

Zu Beginn des Films gleitet die Kamera über die urwüchsige Landschaft, die von sumpfigen Wasserflächen unterbrochen wird. Die Vegetation ist sparsam, ab und an ragt ein verfaulter Birkenstumpf aus dem modrigen Wasser. Dass es die taffe Ermittlerin hierhin zieht, war alles andere als geplant. Doch das Geheimnis, das sie hier lüften will, passt zu einem Ort wie diesem. Moore haben die Fantasie der Menschen schon immer angeregt – und auch die Fernsehmacher inspirieren sie nach wie vor.

[„Sarah Kohr: Teufelsmoor“, ZDF, Montag, 20 Uhr 15]

Eigentlich befindet sich Sarah Kohr (Lisa Maria Potthoff) mit ihrer Mutter Heike Kohr (Corinna Kirchhoff) auf der alljährlichen Autofahrt zum Grab ihres Vaters. Es ist eine Reise durch eine eintönige Gegend, ein echtes Niemandsland, wie die junge Polizistin anmerkt. An einer kleinen Landtankstelle nimmt das Schicksal seinen Lauf: Ein junger Mann wird bei dem Versuch, eine Flasche Wodka zu stehlen, vom Tankstelleninhaber erwischt. Sarah Kohr will eingreifen, da zieht Lukas Ladewig (Noah Kraus) eine Waffe. Ein Schuss löst sich, Sarah Kohr schießt in Notwehr zurück – und verletzt den Dieb schwer. Die Frage, wie der 15-Jährige an die Waffe kam, lässt sie nicht mehr los. Die Spur führt über dessen Freundin zum Anwesen derer von Hohenbek – und Richtung Teufelsmoor.

Die Fernsehfilme rund um das ewig lockende Thema Moor sind Legion, die zahllosen Dokumentationen über Moorleichen und germanische Opfer- und Sühnebräuche nicht einmal eingerechnet. Ebenfalls unter dem Titel „Teufelsmoor“ lief 2018 ein Thriller mit Silke Bodenbender und Bibiana Beglau im Ersten. Auch hier spielten Geschehnisse aus der Vergangenheit die entscheidende Rolle. So wie im ZDF-Film „Die Frau und das Moor“ von 2016. In einem See wird eine Moorleiche entdeckt, auf der Suche nach der Identität der Toten stellt sich eine direkte Verbindung zur Gegenwart heraus.

Mystery modern

Die Moor-Geschichten mögen mit einer Vergangenheit zu tun haben, die erst nach vielen Jahren wieder zum Vorschein kommt. Die mediale Herangehensweise kann jedoch äußerst modern sein, so wie bei der ProSieben-Produktion „Schattenmoor“. Der Mystery-Thriller wurde nach der TV-Ausstrahlung 2019 als neunteilige Mini-Webserie aufbereitet und steht nach wie vor zum Abruf bereit.

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Auch hinter der Waffe, mit der auf Sarah Kohr geschossen wurde, steckt ein dunkles Geheimnis. 25 Jahre zuvor war sie schon einmal Gegenstand einer polizeilichen Ermittlung. Drei Terroristen hatten in einer Bundeswehrkaserne ein ganzes Arsenal von ehemaligen NVA- Waffen erbeutet, darunter Schnellfeuergewehre und Handgranaten. Ein Soldat kam damals zu Schaden. Reinhardt Selig (Stephan Bissmeier) wurde gefasst, hat 15 Jahre gesessen und betreibt nun einen linken Buchladen. Die Spur seiner beiden Komplizen und der Waffen verliert sich hingegen in Norddeutschland. Und als Sarah Kohr das Waffenlager im Teufelsmoor findet, ist es ausgeräumt.

Zum Krimi gestellt sich die Dreiecksgeschichte zwischen Sarah Kohr und ihrem Ex-Geliebten, dem Staatsanwalt Anton Mehringer (Herbert Knaup), sowie dessen Frau Anna Mehringer (Stephanie Eidt), die als Kommissarin über Kohr steht. Das Problem der drei: Das Dorf von Bürgermeister Wilhelm Grebe (Armin Rohde) hält zusammen – und vor allem dicht. Zur spannenden Geschichte (Buch: Timo Berndt) kommen einige Krav-Maga-Actioneinlagen (Regie: Marcus O. Rosenmüller) von Sarah Kohr. Und natürlich müssen der sumpfigen Landschaft ihre Geheimnisse abgetrotzt werden.

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