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Neue Newsadresse: Die „HuffPo“ startet in Deutschland

Wird das Internetportal eine Klickmaschine oder ist es chancenlos gegen die großen Nachrichtensites?

Gegen Arnold Schwarzenegger hat sie mal verloren, als sie Gouverneurin von Kalifornien werden wollte. Doch was ihr in der Politik nicht gelang, schaffte sie als Neuankömmling in der Medienbranche: Arianna Huffington gehört heute zu den Großen. Die Gründerin der „Huffington Post“ geht am nächsten Donnerstag auch in Deutschland zum Angriff über. Der Start der deutschsprachigen Ausgabe der kostenlosen US-Internetzeitung ruft auch Unruhe hervor.

Ein Grund dafür ist: Viele Verleger in Deutschland wollen die Gratiskultur im Netz zurückdrängen und Bezahlschranken einrichten, um trotz sinkender Zeitungsauflagen guten Journalismus finanzieren zu können. Sie fürchten nun, dass die „HuffPo“ diese Bemühungen konterkariert. Denn die Onlinezeitung setzt für ihr Gratisangebot ausschließlich auf Werbung – wobei Online-Werbung bei Weitem nicht so hohe Erlöse einbringt wie Anzeigen im Printgeschäft.

Ein weiterer Grund: Die „HuffPo“ nutzt auch kostenlos die Inhalte anderer Zeitungen. Der neue Besitzer der „Washington Post“, Jeff Bezos, drückte das so aus: Seine Journalisten könnten monatelang an einer Geschichte recherchieren, die die „HuffPo“ dann „in 17 Minuten“ umschreibt und bei sich platziert.

Doch das machen viele andere Medien natürlich auch. Die „HuffPo“ mischt schnelle Nachrichten mit dem Verweis auf Artikel anderer Medien, Lesermeinungen mit Expertenkommentaren. In Zusammenarbeit mit der Burda-Tochter Tomorrow Focus soll dies auch in Deutschland zur Klickmaschine werden.

Der Journalismusforscher Klaus-Dieter Altmeppen glaubt nicht, dass davon eine große Gefahr für die etablierten Medien ausgeht: „Einen solchen kurzfristigen Eindringling ins Revier werden sie überleben.“ Der Münchner Medienwissenschaftler Christoph Neuberger sieht das ähnlich: „Mit 15 Mitarbeitern ist man gegenüber den großen Nachrichtenportalen in Deutschland nicht in der Lage, damit konkurrieren zu können.“ dpa/Tsp

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