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Auf der Flucht. Malorie (Sandra Bullock) mit ihren beiden Kindern.

© Saeed Adyani/Netflix

Netflix-Film mit Sandra Bullock: Wer hinschaut, stirbt

Netflix-Horror „Bird Box“: Sandra Bullock flieht vor ungesehenen Monstern.

Ohne Vorwarnung befällt die Menschen überall auf der Welt ein mysteriöser Wahn. Etwas ist da draußen, dessen bloßer Anblick fast jeden zum rasenden Selbstmörder macht. Nur wer die Augen geschlossen hält, überlebt. In Netflix' Horrorthriller „Bird Box – Schließe deine Augen“ wird das alltägliche Hinschauen zur größten Gefahr für das eigene Leben. Oscar-Gewinnerin Sandra Bullock, 54, spielt Malorie, eine der letzten Überlebenden. Mit verbundenen Augen und zwei kleinen Kindern fährt sie einen reißenden Fluss hinunter, um den vielleicht letzten Zufluchtsort zu erreichen.

Der postapokalyptische Thriller alterniert dabei zwischen zwei Zeitebenen. Wir sehen die schwangere Malorie kurz nach dem Ausbruch der Seuche. In einem Haus, dessen Fenster mit Zeitungspapier zugeklebt sind, findet sie mit wenigen Überlebenden zunächst Zuflucht. Doch Lebensmittelknappheit und ungebetene Gäste locken die Schicksalsgemeinde schnell aus der Sicherheit ihrer vier Wände. Fünf Jahre später erfährt Malorie durch einen Funkspruch von einem angeblich sicheren Ort und macht sich schließlich auf den Weg. Als einzige Hilfe hat sie eine Box mit drei schillernden Vögeln dabei, die Alarm geben, wenn sich das ungesehene Monster nähert.

Neben Bullock spielen John Malkovich („Mile 22“), Trevante Rhodes („Moonlight“) und Sarah Paulson („American Horror Story“), denen das Drehbuch von „Arrival“-Autor Eric Heisserer trotz der eher kurzen Auftritte genug Tiefe verleiht. Malkovich mimt den bärbeißigen Alkoholiker Douglas, Paulson taucht als Malories pferdeliebende Schwester Jessica auf und Rhodes spielt Tom, der für Malorie zum Anker in der Postapokalypse wird.

Susanne Bier inszeniert

Die dänische Regisseurin Susanne Bier gewann 2011 mit ihrem Familiendrama „In einer besseren Welt“ den Academy Award für den besten fremdsprachigen Film. Mit „The Night Manager“ inszenierte sie im Jahr 2016 einen nervenaufreibenden Agenten-Thriller. „Bird Box“ vereint gewissermaßen diese beiden Qualitäten. Auf der einen Seite glänzt der Film durch Sandra Bullocks intimes Spiel, ihrer zögerlichen Rolle als Mutter und Beschützerin gerecht zu werden. Auf der anderen Seite bekommt der Zuschauer einen klassischen Horrorthriller mit einem unsichtbaren, aber dennoch nicht minder unheimlichen Monster.

Das unheimliche Spiel mit tödlichen Sinneswahrnehmungen hat das Kino 2018 schon einmal beschäftigt. Der stille Horrorfilm „A Quiet Place“ wurde zum Überraschungserfolg. Bei „Bird Box“ lautet das Mantra: Nicht hinschauen! Bei „A Quiet Place“ dagegen: Sei still! Ob der Netflix-Film ähnlich begeistert, können Zuschauer ab dem 21. Dezember entscheiden. Juliane Görsch (dpa)

Juliane Görsch

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