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Am 19. Februar startet die zweite Staffel der historischen Krankenhausserie "Charité" in der ARD mit sechs neuen Folgen. Ohne die kreative Leistung der Drehbuchautoren wären solche Erzählungen nicht möglich.

© ARD/Julie Vrabelova

Mehr Geld für Drehbuchautoren: Neue Vergütungsregeln bei der ARD

Bislang gab es für Drehbuchautoren zumeist nur ein einmaliges Buy-Out-Honorar. Künftig werden die Kreativen an der Zweitverwertung und den Online-Erlösen beteiligt.

Ohne die kreative Leistung der Drehbuchautoren lassen sich keine erfolgreichen Filme und Serien produzieren, das gilt insbesondere, seitdem die großen Streamingdienste verstärkt auf lokale Produktionen setzen und damit den klassischen Fernsehsender auch in dieser Hinsicht zunehmend Konkurrenz machen. Vor diesem Hintergrund haben sich die ARD, ihre Filmtochter Degeto und der Produzentenallianz auf neue Vergütungsregelungen geeinigt. Anderthalb Jahre war zuvor intensiv mit dem Verband der deutschen Drehbuchautoren (VDD) und dem Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage (VDB) verhandelt worden. Anstelle der früheren Einmalzahlungen gilt künftig für alle von ARD und Degeto beauftragte Produktionen eine Kombination aus Basis- und Nachvergütung, wie die Verhandlungspartner am Samstag mitteilten.

Deutlich über den Buy-Out-Honoraren

Damit gehört die vorherige Praxis von Einmalzahlungen oder Wiederholungshonoraren der Vergangenheit an. Die jetzt vereinbarten Basisvergütungen sind Mindesthonorare, die deutlich über der bislang als Buy-Out-Honorar gezahlten Durchschnittsvergütung liegen. Außerdem wird den Drehbuchautorinnen und -autoren ein Erlösbeteiligungsanspruch bei der kommerziellen Auswertung eingeräumt. Neu ist zudem der Einstieg in eine nutzungsbezogene Online-Vergütung.

Die gemeinsamen Vergütungsregeln treten mit Unterzeichnung rückwirkend zum 1. Januar 2019 in Kraft. Der neue Nachvergütungsanspruch findet auf alle Fernsehfilm-Produktionen Anwendung, für die eine Buy-Out-Vergütung vereinbart war und deren Erstausstrahlung ab dem 1. Januar 2008 erfolgt ist.

Über die von über 200 Drehbuchautoren und -autorinnen im "Kontrakt '18" geforderten erweiterten Mitwirkungsrechten an Produktionen sagt die jetzt gefundene Regelung indes nichts aus.

Regeln werden in zwei Jahren überprüft

"Die angemessene Vergütung der Autorinnen und Autoren ist die Grundlage für die Zukunft der deutschen Fernsehfiktion. Diese Vereinbarung ist ein Schritt zur Sicherung der Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gerade im Hinblick auf neue Player am Markt", lobte Peter Henning als einer der Verhandlungsführer der beiden Drehbuchverbände. NDR-Justitiar Michael Kühn kündigte an, die neuen Regeln in zwei Jahren zu überprüfen. So soll festgestellt werden, ob es mit dem Modell zu der beabsichtigten Besserstellung der Autoren kommt. Andernfalls sollen die Regeln erneut angepasst werden. Kühn lud andere Urheberverbände ein, sich dem Modell anzuschließen.

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