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Diversität nimmt zu: Mehr Frauen führen Regie

Der Anteil bei ARD/ZDF steigt 2020 auf 29 Prozent. Und weitere Verbesserungen sind in Sicht

Bei deutschen Kino- und Fernsehfilmen führen zunehmend Frauen Regie. Das geht aus einem Bericht zur Regievergabepraxis im Fernsehen und Kino hervor, den Elizabeth Prommer von der Universität Rostock am Freitag in einer Online-Präsentation vorstellte. Demnach sei es das erste Mal, dass man sich freuen könne. „Von Parität sind wir jedoch immer noch entfernt.“

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So lag der Anteil der weiblichen Regie bei ARD und ZDF 2020 bei etwa 29 Prozent – 2010 waren es noch elf Prozent. Ein Gleichstand von Frauen und Männern ist demnach bei dieser Entwicklung beim ZDF in zwei Jahren möglich, bei der ARD 2027. Im Kino könnte es 2026/2027 dann soweit sein.

Untersucht wurden neben dem Kino fiktive Filme der deutschen Fernsehprogramme, die 2019 und 2020 zwischen 18 und 24 Uhr erstmals ausgestrahlt wurden. Neu in der Untersuchung waren dabei die Angebote der Streaming-Anbieter. Diese hinken laut Prommers Angaben bei der Frauenquote etwas hinterher: 2019 lag diese bei etwa 14 Prozent, 2020 bei rund 25 Prozent.

Auch Inszenierungen nach 20 Uhr

Im der siebten Ausgabe des Diversitätsberichts heißt es weiter, es zeige sich, dass Regisseurinnen nun auch vermehrt nach 20 Uhr inszenierten sowie bei Sendungen, die länger als 60 Minuten seien. Sichtbar ist der Zuwachs beim „Tatort“ und dem „Polizeiruf 110“: Dort stieg der Regie-Anteil der Frauen 2020 auf rund 38 Prozent – 2019 waren es 20 Prozent.

Die Zahlen zeigen überdies, dass der gestiegene Frauenanteil in der Regie nicht auf Kosten der männlichen Kollegen geht, sondern mit einem Erstarken der Produktionsvolumina korreliert.

Diversität wird in der Film- und Medienbranche viel diskutiert, sie ist für die Sender und Filmproduzenten ein großes Thema. Initiativen wie Pro Quote Film setzen sich dabei seit Jahren für die Gleichberechtigung ein. dpa/jbh

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