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Jan Schulte-Kellinghaus wird neuer Programmdirektor beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Der Rundfunkrat des Senders bestätigte einen entsprechenden Vorschlag von Intendantin Patricia Schlesinger am Donnerstag.

© rbb/Matthias Nareyek

Was macht der RBB 2017?: Jan Schulte-Kellinghaus neuer RBB-Programmdirektor

Der RBB will für sein Programm im kommenden Jahr mehr Geld ausgeben und die Infrastruktur ausbauen. Dazu hat Intendantin Patricia Schlesinger jetzt einen neuen Programmdirektor.

Die Programmreform im Fernsehen des RBB nimmt immer konkretere Formen an. Das neue Verbraucherformat startet am 3. April, die umstrukturierte Erfolgs-Sendung „Täter, Opfer, Polizei“ am 5. April, das neue Gesellschafts-Format am 4. Mai. Das kündigte Patricia Schlesinger, die Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), auf der turnusmäßigen Sitzung des RBB-Rundfunkrats am Donnerstag an.

Dazu hat die Intendantin auch gleich die richtige Personalie. Ihr vorgeschlagener Kandidat vom NDR, Jan Schulte-Kellinghaus, 47, wird neuer Programmdirektor des RBB und damit Nachfolger von Claudia Nothelle. Er wurde vom 29-köpfigen Rundfunkrat in offener Wahl einstimmig gewählt. Sein Dienstbeginn: März 2017.

Für ihre Vorhaben im Fernsehprogramm des RBB (und für die Übernahme des ARD-„Mittagsmagazins“ ab Januar 2018) kann Schlesinger frisches Geld einplanen. Der RRB rechnet im kommenden Jahr mit Erträgen von 464,5 Millionen Euro. Dem stehen Aufwendungen von 518,2 Millionen Euro gegenüber. Macht einen Fehlbetrag von 53,7 Millionen Euro. Zum Ausgleich dieses Fehlbetrags kann der RBB in der Periode 2017 bis 2020 auf die seit 2013 angesparte Beitragsrücklage von rund 170 Millionen Euro sukzessive zurückgreifen.

ARD-West, Süd, Nord, Ost? Eher nicht

Die Mehrausgaben sollen vor allem im Programm, aber auch in anderen Unternehmensbereichen des RBB investiert werden. „Wir müssen dringend die technische Infrastruktur auf einen zeitgemäßen Stand bringen“, sagt Schlesinger. Da gebe es großen Nachholbedarf. Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter kündigte an, dass sich die Investitionen des RBB von 18,8 Millionen Euro (2016) auf 35,7 Millionen Euro für 2017 fast verdoppeln. Was die wegen der Programmreform (unter anderem wird das Magazin „Klartext“ mit Moderatorin Astrid Frohloff eingestellt) redaktionell frei gewordenen 26 Mitarbeiter beim RBB betrifft: Hier bemühe sich der Sender für jeden Mitarbeiter, neue Herausforderungen im Haus zu finden, so Schlesinger.

Auch strukturell tut sich einiges. Reinhart Binder, der bislang die Abteilung Recht- und Unternehmensentwicklung beim RBB leitete, kümmert sich nun in der ARD um die Strukturoptimierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Patricia Schlesinger will daraufhin die RBB-Unternehmensentwicklung direkt an die Intendanz anbinden. Susann Lange wird neue RBB-Justiziarin. Und Binder einiges zu tun bekommen, was eine ARD-Reform betrifft. Eine Unterteilung der bislang neun Rundfunkanstalten in ARD-West, Nord. Ost und Süd, wie zuletzt wild spekuliert, wird es sicher nicht geben. Da geht es doch eher um die Frage, wieviel Kultur- oder Infowellen der öffentlich-rechtliche Rundfunk beispielsweise bundesweit braucht. Der Druck der Ministerpräsidenten ist ´groß. Im September soll Binder erste Ergebnisse liefern.

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