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Altverleger Dirk Ippen (links) verhinderte die Veröffentlichung der Rechercheergebnisse seines Investigativteams zur Compliance-Affäre um den inzwischen geschassten "Bild"-Chef Julian Reichelt.

© Hoppe;Carstensen/dpa

Compliance-Affäre von Ex-„Bild“-Chef Julian Reichelt: Ippen verzichtet auf Veröffentlichung der Rechercheergebnisse

Ippen wird die Rechercheergebnisse des Investigativteams zu Julian Reichelt nicht veröffentlichen. Begründet wird dies mit der Situation einiger Quellen.

Die Ippen-Mediengruppe wird nach einer Prüfung die eigenen Recherchen zum vormaligen „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt nicht mehr veröffentlichen. In einem Hinweis in eigener Sache teilte die Mediengruppe auf dem Internetportal des „Münchner Merkur“ mit: „Im Zuge der Ereignisse der vergangenen Woche hat sich die Situation für einige Quellen unserer Recherche verändert. Es ist daher nicht mehr möglich, die Recherche-Ergebnisse wie ursprünglich geplant zu veröffentlichen. Juliane Löffler wird weiterhin zu Machtmissbrauch in der Medienbranche recherchieren.“

Die Journalistin gehört zum Investigativteam der Mediengruppe, das monatelang zu Reichelt recherchierte. Das Ganze baute auf früheren Vorwürfen gegen den inzwischen geschassten „Bild“-Chef auf.

Auf Einwirken von Altverleger Dirk Ippen

Im März dieses Jahres ging es um Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen sowie Drogenkonsum am Arbeitsplatz. Zunächst behielt Reichelt seinen Job. Nach den neuen Presserecherchen von Ippen und der „New York Times“ hatte Springer vor einer Woche mitgeteilt, dass Reichelt von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Anders als die „NY Times“ hatte sich die Ippen-Mediengruppe auf Einwirken des Verlegers Dirk Ippen gegen eine Erstveröffentlichung entschieden. Es sollte der Eindruck vermieden werden, dass man einem Wettbewerber wirtschaftlich schaden wolle, hieß es in der auch innerhalb der Ippen-Gruppe heftig kritisierten Entscheidung.

Teile der Recherche von Ippen erschienen dann am Montagabend vor einer Woche in einem Online-Bericht des „Spiegel“. Seither hatte die Redaktion der Ippen-Mediengruppe eine mögliche Veröffentlichung von weiteren Teilen der Recherchen geprüft. dpa/sag

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