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Immerhin zu einem Viertel war das Olympiastadion in Rom mit Fans gefüllt. Die machten ordentlich Krach.

© dpa

Von Tor zu Tor: Ich wollt', ich wär' im Stadion

Die Pandemie hat aus Fußball einen Fernsehsport gemacht. Mit der EM kehrt die Hoffnung zurück, dass er ein Fansport ist.

Es waren Zuschauer im Olympiastadion zu Rom. Nicht viele, ungefähr 16 000 sahen das EM-Eröffnungsspiel Türkei gegen Italien. Die Fans machten bei diesem Auswärtsspiel für Italien (!) ordentlich Krach. Die Atmosphäre hatte was von einem echten Fußballspiel.

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Der deutsche Fan kann sich an ein derartiges Ereignis kaum noch erinnern. Ob Bundesliga, Pokal oder Champions League – Fußball fand in einem Fernsehstudio statt. Kein Publikum, aber 36 Kameras, kein Gepfeife und Geschrei, dafür der Ball in Manndeckung durchs Mikrofon, Videobeweise wie in einem Computerspiel.

Fußball, ein Fernsehsport

Profifußball hat sich, befeuert durch die Corona-Pandemie, in einen Fernsehsport, ja in ein Fernsehprogramm verwandelt. Fernsehen funktioniert immer, also funktioniert auch der Fußball im Fernsehen. Florian Naß hat das Eröffnungsspiel im Ersten nicht anders kommentiert, als wenn 70 000 um ihn herum live und in Farbe mitkommentieren würden. Spieler und Trainer liefen brav zu den TV-Inseln. Vor und nach dem Spiel das übliche Analyse-Gesumme mit Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger. Der Fernsehzuschauer, er saß sicher und und mit bester Sicht in seinem Sessel.

Nichts geht über Stadion-Atmosphäre

Es soll während des Turniers Partien wie jene in Budapest geben, wo die Stadien randvoll sein werden. Dort und dann werden die Kameras werden in die Fanmassen hineinschauen und einzelne Fans herauszoomen. Was für eine Choreographie – die Einheit von Fußball und Fans. Menschen, die in großer Zahl von ihrer Leidenschaft für diesen Sport bewegt werden. Sie werden Fußball hautnah, die Fernsehzuschauer nur mittelbar erleben. Ich wollt', ich wär' im Stadion.

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