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Elon Musk in der Montagehalle im Kennedy Space Center in den USA.

© picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Wire

Update

„Gern geschehen“: Warum Elon Musk für die blauen Twitter-Haken von Stephen King und William Shatner bezahlt

Seit Donnerstag müssen prominente Twitter-Nutzer monatlich 7,99 US-Dollar zahlen, wenn sie einen blauen Haken haben wollen. Für ein paar Stars übernimmt Musk höchstselbst die Gebühr.

Elon Musks Twitter hat die blauen Verifikationshäkchen entfernt, die früher kostenlos an Prominente und relevante Personen vergeben wurden. Jetzt haben nur noch zahlende Abo-Kunden das gleich aussehende Symbol in ihren Profilen - aber ohne echte Überprüfung der Identität.

Unter den Prominenten, deren Accounts spät am Donnerstag das weiße Häkchen auf blauem Hintergrund verloren, waren der Fußballer Cristiano Ronaldo, die Schauspielerin Halle Berry sowie zahlreiche Musik-Stars wie Lady Gaga, Beyoncé, Shakira und Justin Timberlake.

Zugleich behielten Bestseller-Autor Stephen King, Basketballer James LeBron und Schauspieler William Shatner, die zuvor die Abo-Pläne kritisierten, überraschend ihre Verifikationssymbole. Twitter-Besitzer Elon Musk erklärte dazu, er bezahle persönlich für deren Profile - aber auch nur für diese drei. Er schrieb nicht, warum.

Gern geschehen.

Elon Musk via Twitter

William Shatner, LeBron James und Stephen King kritisierten zuvor öffentlich das von Twitter angekündigte Bezahlmodell. Auch in anderen Kreisen wurde Musks Entscheidung kontrovers diskutiert: Einige begrüßten den Vorstoß für mehr Gleichberechtigung auf der Website, andere äußerten die Befürchtung, dass die Änderung die Verbreitung von Fehlinformationen begünstigen könnte.

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In einem Interview mit der „Washington Post“ sagte Shatner: „Ich möchte dabeibleiben, aber ich möchte sicher sein, dass es meine Stimme und meine Gedanken sind, die die Leute hören und lesen, und nicht jemand, der mir in irgendeiner Weise schaden will“. Der Star-Trek-Schauspieler kündigte in dem Interview an, vorerst ohne blaues Häkchen zu bleiben.

Auch die „New York Times“ weigerte sich bislang, zugunsten des blauen Häkchens auf das kostenpflichtige Modell zu wechseln. Nach aktuellem Stand ist der Twitter-Account der weltweit bekannten Nachrichtenseite auch weiterhin ohne Verfizierungszeichen online.

Wie reagieren Shatner, James und King auf das Angebot von Musk?

Dem Technologie-Blog „The Verge“ zufolge lehnte LeBron James das Angebot von Twitter ab, die Abo-Kosten zu übernehmen. Der Haken blieb zunächst trotzdem.

Stephen King legte Wert auf die Feststellung, dass er kein Abo-Kunde sei. „Gern geschehen“, twitterte Musk zurück.

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William Shatner, der vor allem als Captain James Kirk in der Serie „Raumschiff Enterprise“ bekannt wurde, schrieb an Musk dagegen: „Danke. Ich nehme an.“

Im Erklärtext zu den Häkchen steht, dass der Account für ein Abo bezahle und dessen Telefonnummer bestätigt worden sei. Damit erweckt Twitter im Fall von James und King den Eindruck, dass zwei prominente Kritiker des neuen Systems nun doch mitmachten.

Rihanna und Taylor Swift behalten den blauen Twitter-Haken

Von den Prominenten behielten unter anderem die Musikerinnen Rihanna und Taylor Swift ihre Verifikations-Symbole - und äußerten sich zunächst nicht dazu, auf welcher Basis. Ansonsten geben sich Nutzer mit den Häkchen oft als Fans von Musk zu erkennen.

Eigentlich wollte das US-Unternehmen Twitter die Entfernung alter Verifizierungsplaketten bereits am 1. April umsetzen. In einem Tweet korrigierte Twitter-Besitzer Elon Musk das Datum auf Donnerstag, den 20. April 2023.

Mehr als ein Jahrzehnt lang wurden einige Twitter-Konten mit einem blauen Häkchen versehen. Die Verifizierungsplakette sollte den Nutzern visuell signalisieren, dass es sich bei dem Twitter-Konto tatsächlich um die angegebene Person handelt.

Warum schafft Musk das blaue Häkchen ab?

Als Musk den Kurznachrichtendienst im vergangenen Herbst übernahm, war eine seiner ersten Maßnahmen die angekündigte Entfernung des blauen Häkchens.

Elon Musk twitterte am 6. November 2022, dass er mit der Entfernung der kostenlosen blauen Häkchen eine Demokratisierung der Plattform anstrebe. „Eine umfassende Verifizierung wird den Journalismus demokratisieren und die Stimme des Volkes stärken“, hieß es im Tweet.

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Der Tech-Milliardär Elon Musk behauptete damals außerdem, das Verfahren zur Vergabe der Häkchen sei „korrupt“ gewesen und sie seien zum Teil von Twitter-Mitarbeitern willkürlich verteilt worden.

Das System habe Nutzer in „Lords und Bauern“ geteilt, deswegen sollten alle gleichermaßen dafür bezahlen. Nun entschied ausgerechnet Musk selbst eigenmächtig, wer ein Häkchen behalten soll, ohne dafür zu bezahlen.

Twitter-Partner Microsoft springt ab

Parallel zu der breiten Kritik an der geplanten Abschaffung des blauen Verifikationssymbols sieht sich Twitter aktuell mit einer weiteren Problematik konfrontiert.

Der Software-Riese Microsoft kündigte an, die Twitter-Accounts aus einer Werbekundenplattform zu entfernen. Mithilfe des Microsoft-Dienstes konnten Anzeigenkunden ihre Aktivitäten bei Onlinediensten verwalten.

Die Entscheidung kommt zeitgleich zum Inkrafttreten einer Änderung des Twitter-Preismodells für den Schnittstellenzugang. Unternehmenskunden sollen dafür mindestens 42.000 Dollar im Monat bezahlen. Das war vielen kleineren Entwicklern aber zu teuer.

Ohne einen Zugang zu den Twitter-Schnittstellen kann die Software anderer Anbieter zum Beispiel keine Tweets auf der Plattform veröffentlichen. Bei dem Microsoft-Dienst können Nutzer Beiträge verfassen und veröffentlichen oder sehen, wie populär sie waren.

Musk kündigt Klage gegen Microsoft an

Twitter-Besitzer Elon Musk behauptete daraufhin, Microsoft habe „illegal“ auf Daten des Onlinedienstes zum Training von Software zugegriffen. „Zeit für eine Klage“, ergänzte er.

Der Tech-Milliardär konkretisierte den Vorwurf nicht. Microsoft ging einen milliardenschweren Pakt mit dem Start-up OpenAI ein, bei dem unter anderem der populäre Chatbot ChatGPT entwickelt wurde.

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Bei Twitter brachten Werbeeinnahmen traditionell den Großteil des Geschäfts ein. Nach der Übernahme durch Musk gab es eine Abwanderung von Anzeigenkunden. Er hofft nun stärker auf Abo-Erlöse von Nutzern und Unternehmen. (Tsp, dpa)

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