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Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus hat sich Zuversicht zur Entwicklung des RBB-Fernsehens auf die Fahnen geschrieben.

© rbb/Thomas Ernst

TV und Hörfunk des Rundfunks Berlin-Brandenburg: Fernsehen mies, Radio mäßig

Die öffentlich-rechtliche Anstalt schwächelt unverändert bei der Akzeptanz seiner Programme.

Das Fernsehen des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) erzielte 2021 in seinem Sendegebiet einen Marktanteil von 6,3 Prozent. Im laufenden Jahr ist dieser Wert auf 5,4 Prozent gefallen, im Juli sogar auf 5,2 Prozent. Im Vergleich mit den anderen Dritten Programmen der ARD und bei Ansicht der längerfristigen Entwicklung des RBB-Fernsehens kann, ja muss konstatiert werden: Das Programm sucht weiter seine Erfolgsspur.

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Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus wusste dazu Folgendes mitzuteilen: „Wir haben unser Fernsehprogramm und vor allem den Vorabend dieses Jahr sehr verändert. Das ist natürlich ungewohnt für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer und das zeigen auch die Quoten der ersten Jahreshälfte. Wir haben die Reaktionen auf unser Angebot sehr ernst genommen und justiert. Zum Beispiel senden wir inzwischen viel mehr regionale Geschichten im Vorabend. Ich bin froh, dass das besser ankommt und die Quoten vor der Sommerpause wieder gestiegen sind. Im Herbst wird es weiter aufwärts gehen, da bin ich zuversichtlich.“

Gemischte Zahlen beim RBB-Radio

Die Radiowellen des RBB bieten dabei nur einen kleinen Trost an. Nach den Zahlen der MA 2022 Audio II vom Mittwoch haben alle werbetragenden Programme der öffentlich-rechtlichen Anstalt im Vergleich mit der Erhebung MA 2022 Audio I vom März weiter an Zugkraft verloren. Legt man den Parameter BRD/Hörer in der Durchschnittsstunde an, dann hat Antenne Brandenburg mit 144 000 Hörerinnen und Hörern zwar die Spitzenstellung im Berliner und Brandenburger Sendegebiet der öffentlich-rechtlichen und privaten Wellen zurückerobern können, gleichwohl gibt es einen Verlust von 4000 Hörern. Auf Platz zwei kommt der Berliner Rundfunk, der von 148 000 auf 136 000 Hörer abgerutscht ist.

Radio Eins meldet 129 000 Hörer in der Durchschnittsstunde (Montag bis Freitag), in der Frühjahrs-Ma waren es 131 000. rbb 88.8 verliert von 105 000 auf 99 000 Hörer, am schlimmsten erwischt hat es Fritz: von 83 000 Hörern ging es auf 69 000 hinab. Nur rbb24 inforadio und rbbkultur zeigen sich stabil: das inforadio gleichbleibend mit 61 000 Hörern, das werbefreie rbbKultur bleibt in der Tagesreichweite in Berlin und Brandenburg mit 1,9 Prozent konstant.

Der Programmdirektor pickt und jubelt

Programmdirektor Schulte-Kellinghaus pickte sich aus dem Zahlentableau die für eine Erfolgsmeldung passenden Werte heraus: „Ich freue mich, dass Antenne Brandenburg wieder den Spitzenplatz im Sendegebiet erobert hat. Auch die Zugewinne von rbb24 Inforadio in der Region sowie die Steigerung von radioeins und rbb 88.8 in Berlin sind eine wichtige Bestätigung.“

Sieht man sich das Gesamttableau der ma-Zahlen für den regionalen Radiomarkt an, dann halten sich Verlierer und Gewinner in etwa die Waage: 104.6 RTL geht von 103 000 auf 100 000 Hörer runter, Energy von 64 000 auf 45 000. 105,5 Spreeradio verzeichnet ein leichtes Plus auf 56 000 Hörer, das gilt auch für Radio Paradiso mit 39 000) und Radio Teddy mit 45 000 Hörer. Das Schlager Radio wächst auf 63 000 Hörer, Star FM 87,9 auf 52 000 Hörer.

Deutschlandfunk wächst

Die MA Audio misst nicht nur die werbetragenden Programme, sondern auch die übrigen Wellen. Nach dem Parameter der Tagesreichweite Montag bis Freitag legt der Deutschlandfunk von 2,08 Millionen Hörerinnen und Hörern auf 2,11 Millionen zu. Deutschlandfunk Kultur erreicht täglich 480 000 Menschen (MA Audio 2022 I: 540 000), das nur digital verbreitete Programm Deutschlandfunk Nova kommt auf 136 000 tägliche Hörerinnen und Hörer (MA 2022 I: 133 000).

Das Radio kann in Deutschland weiterhin auf eine beachtliche Hörerschaft zählen. Etwa 52,6 Millionen Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren schalteten demnach zwischen Montag und Freitag im Schnitt pro Tag das Radio ein. Bei der Erhebung Ende März hatte die Zahl bei 52,1 Millionen gelegen. Die durchschnittliche Verweildauer bei den klassischen Radioangeboten ging weiter leicht, nämlich um fünf Minuten auf 249 Minuten zurück.

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