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Interessiert: Bettina (Anke Engelke) trifft erneut auf Martin (Matthias Brandt). 

© WDR/btf GmbH/Niels-Jonas Simons/WDR/btf GmbH/Niels-Jonas Simons

Engelke & Brandt in „Der zweite Kurzschluss“: Trauen sie sich?

In der ARD-Comedy „Der zweite Kurzschluss“ machen sich Anke Engelke und Matthias Brandt erneut einen tragikomischen Silvester-Spaß. Vielleicht haben ihre Figuren diesmal mehr Langmut.

Wieder Silvester in Moosbach: Bettina Maurer und Martin Hofmann, im vorigen Jahr noch im Vorraum einer Bank eingesperrt, schließen sich diesmal freiwillig ein – aus Furcht vor einigen Gästen der Moosbacher Silvesterparty. Anke Engelke und Matthias Brandt spielen in „Der zweite Kurzschluss“ (ARD, 30. Dezember, 23.25 Uhr) erneut zwei tragikomische Figuren, um die es in der Mitte des Lebens einsam wird.

Die gescheiterte Bürgermeisterin hat sich für den Abend einen optimistisch klingenden Satz zurecht gelegt, den jedoch niemand ernst nimmt. Im Gegenzug verfällt sie ins demonstrative Schnarchen, wenn Workaholic Martin von seinem Job und der „neuartigen KI“ erzählt.

Beide sind aneinander interessiert, aber auch verunsichert, denn zu dem eigentlich verabredeten, gegenseitigen Wochenend-Besuch in Berlin und Moosbach hatten sie beide nicht den Mut gefunden.

Der Konflikt mit dem von Julika Jenkins und Thorsten Merten gespielten Moosbacher Wutbürger-Paar ist maximal kindisch, aber von Regisseur Michael Binz komisch inszeniert. Wenn sich die Gegenspieler an der Glasscheibe die Nase platt drücken und ständig in den Nebenraum der Moosbacher Turnhalle starren, wirken Bettina und Martin wie vom Publikum bestaunte Zootiere.

Arbeitslose Lokalpolitikerin und einsamer Manager

Allerdings können sie die Gaffer ganz leicht aussperren, indem sie eine Turnmatratze vor die Glasscheibe lehnen. Dann wird aus dem albernen Streit ums Feuerwerk ein famoses Kammerspiel mit Platz für scheue Gefühle und Zwischentöne.

Die arbeitslose Lokalpolitikerin und der von der Familie verlassene Manager finden in diesem geschützten Raum die Ruhe, die es braucht, um sich behutsam näher zu kommen. Die Fortsetzung gerät nicht so spritzig wie der Auftakt vor einem Jahr, ist aber auf leisere Art unterhaltsam. Auch schön.

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