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Immer auf dem Sprung: Antonia Rados für RTL.

© dpa

Antonia Rados verlässt RTL: Eine Reporterin, die genau hinschaut

Antonia Rados verlässt den Privatsender nach 25 Jahren. Sie hat gezeigt, was eine TV-Reporterin ausmachen muss, und was Privat-TV an Information leisten kann

Ob sie die Erste war? Sicherlich war Antonia Rados unter den ersten Journalistinnen, die nicht im Sender, sondern draußen, in der Welt für einen Sender arbeiten wollten. Antonia Rados hat mehr als 25 Jahre für RTL und ntv gearbeitet. Die 69-Jährige hat gezeigt, dass Privatfernsehen, wenn es will, Information kann – und mehr als das, Reportage nämlich. Rados ist zu den Brennpunkten dieser Welt gefahren. Spätestens durch ihre Live-Berichterstattung aus Bagdad während des Irakkriegs 2003 wurde ein breites Publikum auf sie aufmerksam. Dafür wurde sie mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet. Preisgekrönt ist auch ihre Reportage „Feuertod“ über afghanische Frauen, die sich selbst verbrennen, für die sie 2007 den Robert-Geisendörfer-Preis erhielt. 2019 wurde sie für ihre NTV-Reportage „Jemens langsamer Tod“ mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Zuletzt reportierte sie aus der Ukraine.

Antonia Rados schaute immer genau hin, sowohl das politische wie auch das alltägliche Leben in den Krisenregionen hat sie nahbar, transparent gemacht. Sie wollte mehr wissen, mehr zeigen, Touchdown-Journalismus war ihr fremd.

Ihre journalistische Laufbahn begann die Österreicherin 1978 beim Österreichischen Rundfunk. Anfang der 1990er Jahre wechselte sie als Sonderkorrespondentin zum WDR. Ab 1993 war Rados für RTL im Einsatz. 2008 ging die Journalistin als Sonderkorrespondentin zum ZDF. Bereits ein Jahr später kehrte Rados zu RTL zurück und ist seitdem als Chefreporterin Ausland für den Kölner Sender tätig gewesen. Sie hat eine Spur gezeichnet, in der der Privatsender seine Newsanstrengungen aufbauen konnte.

Dass eine Reporterin noch immer keine Selbstverständlichkeit im TV-Geschäft ist, zeigen ihre Abschiedsworte. Sie wünsche „der neuen Generation von Reportern und vor allem Reporterinnen bei RTL alles Gute“.Joachim Huber

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