Horst Krause zum 80.: Der Unverwüstliche

Irgendwann machte es bei Horst Krause keinen Sinn mehr zu zählen, in der wievielten Karrierephase er sich gerade befindet. Nur eines ist zu seinem 80. Geburtstag an diesem Samstag sicher: Horst Krauses Dauerrolle als Horst Krause ist noch nicht zu Ende erzählt. „Krauses Weihnacht“, so lautet der Arbeitstitel des neunten Filmes der RBB-Reihe. Anfang 2022 beginnen die Dreharbeiten im fiktiven brandenburgischen Schönhorst, wo der ehemalige Dorfpolizist Horst Krause zusammen mit seinen Schwestern Elsa (Carmen-Maja Antoni) und Meta (Angelika Böttiger) einen Gasthof betreibt.

Die Ausstrahlung des Films, für den erneut Bernd Böhlich das Buch schreibt und Regie führt, ist für Ende nächsten Jahres vorgesehen. Schmerzlich vermissen wird man Metas Ehemann Rudi nach dem Tod von Tilo Prückner im vergangenen Jahr und auch Krauses Freund Rolf-Dieter Schlunzke, dargestellt von dem 2017 gestorbenen Schauspieler Andreas Schmidt. Für Beständigkeit stehen erneut Pauline Knof als Köchin Paula und Steffen Groth als Lehrer Thomas Seifert. Und natürlich insbesondere der ebenso bodenständige wie zuverlässige Horst Krause selbst. So behäbig er wegen seines Leibesumfanges wirkt, so verschmitzt agiert Horst Krause, der auch über seine eigenen Witze lachen kann, in seinen Rollen.

[Der RBB räumt für Horst Krause das Samstagabend-Programm frei: Den Anfang um 20 Uhr 15 macht „Krauses Braut“, der vierte Film ist die „Polizeiruf 110“-Episode „Ikarus“ um ein Uhr]

Krause, 1941 im westpreußischen Bönhof geboren und 1947 mit Mutter und Geschwistern nach Ludwigsfelde umgesiedelt, während sein Vater erst ein Jahr später aus der Kriegsgefangenschaft kam, hatte zunächst eine Lehre als Dreher gemacht, bevor er seine Berufung zum Schauspieler verspürte.

© RBB

Nach dem Studium an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide spielte Krause zunächst am Landestheater Parchim, dem Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und gehörte später zum Ensemble des Staatsschauspiels Dresden. Zu dieser Zeit war er bereits häufiger in kleineren Rollen in Film und Fernsehen zu sehen. Das gesamtdeutsche Publikum wurde vor allem durch Detlev Bucks Komödie „Wir können auch anders...“ von 1993 und zehn Jahre später durch „Schultze gets the Blues“ bekannt, für die er national und international ausgezeichnet wurde.

25 Mal "Polizeiruf 110" in 17 Jahren

Als einer der bekanntesten Brandenburger darf er zudem den Verdienstorden des Bundeslandes tragen. 17 Jahre lang gab er für den RBB in 25 „Polizeiruf 110“-Folgen als Dorfpolizist Horst Krause den Ruhepol in den Ermittlungen von insgesamt vier Kommissarinnen. Weder Jutta Hoffmann als Wanda Rosenbaum noch ihre Nachfolgerinnen Imogen Kogge als Johanna Herz, Sophie Rois als Tamara Rusch und Maria Simon als Olga Lenski versuchten ernsthaft, ihm Befehle zu erteilen, obwohl er als Polizist weisungsgebunden wäre. Dafür konnten sich die Kommissarinnen immer auf Krause und sein Motorrad-Gespann verlassen.

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Horst Krause ist nicht nur in der nach ihm benannten TV-Reihe – die Idee für die Auskopplung aus dem „Polizeiruf“ kam übrigens von ihm selbst – Horst Krause. Auch seine Hauptrolle in „Krüger aus Almanya“, „Krügers Odyssee“ oder „Kryger bleibt Krüger“ wurde dem bekennenden Fan von Schmorhaxen, Spareribs und Gulasch auf den Leib geschrieben.

Und was sagt Horst Krause selbst zu alledem? „Ich freue mich auf die Dreharbeiten zum neuen ,Krause‘-Film und dass am kommenden Samstag Filme mit mir gezeigt werden. Meinen Geburtstag werde ich im Kreise meiner Familie in Ludwigsfelde verbringen“, teilte er dem Tagesspiegel in der ihm eigenen eher wortkargen Art mit.