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Tagesspiegel-Autor Sebastian Leber.

© Mike Wolff

Journalistenpreis „Der lange Atem“: Auszeichnung für Sebastian Leber

Für seine Recherchen über Verschwörungstheorien und Reichsbürger hat Tagesspiegel-Redakteur Sebastian Leber den dritten Preis bei der Auszeichnung „Der lange Atem“ erhalten.

Verschwörungstheorien und Reichsbürger - wo kommen sie her, wer sind sie, was treibt sie um? Tagesspiegel-Redakteur Sebastian Leber kennt die Protagonisten: Musiker, ehemalige Journalisten, Rechtsextreme, Populisten aller Couleur, so Christoph Singelnstein, ehemaliger Chefredakteur des RBB, in seiner Laudation für den Gewinner des dritten Preises "Der lange Atem".

Die Journalisten-Auszeichnung wurde am Donnerstagabend in Berlin vom DJV Berlin Journalistenverband Berlin-Brandenburg verliehen.

„Leber kennt lokale Verstrickungen von einflussreichen Unternehmern, die für Gemeinden wichtige Steuern zahlen, Kulturveranstaltungen und Sportvereine sponsorn, im Internet aber Plattformen fördern, welche krude Verschwörungstheorien verbreiten", sagte Singelnstein.

"Verschwörungstheorien" sei ein Oberbegriff, zu dem Leber ein ganzes Glossar zu erstellen vermag. Die Aufklärung in seinem Themengebiet liege im Detail. "Sebastian Leber hilft uns, seinen Lesern, sprechfähig zu bleiben.“

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Geehrt mit dem "langen Atem" werden JournalistInnen, die sich investigativ einem gesellschaftlich relevanten Thema widmen, es engagiert und mutig in die Öffentlichkeit tragen.

Für ihren Podcast „Todesfälle im Tempelhofer Künstlerstudio Greenhouse“ gewann Sophia Wetzke, Mitarbeiterin des RBB, den ersten Preis. Gewürdigt wurde sie von "taz"-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann: „Jeder, der sich schon einmal in den Freiräumen der Gesellschaft, in autonomen Projekten oder politischen Initiativen umgesehen hat, weiß, dass sie auch Fluchtorte sind für Menschen, die Anpassungsprobleme, oft Lebenskrisen haben."

Das könne zu Überforderung aller Beteiligten führen – und schrecklich enden. "Noch nie habe ich eine so vielstimmige, so kluge, ehrliche und aktuelle Aufbereitung dieses Problems erlebt wie bei ,Greenhouse'“.

Mit Mut, Sorgfalt und Beharrlichkeit

Den zweiten Preis erhielt der Berliner freie Journalist Johannes Böhme für seine im "SZ-Magazin" erschienene Geschichte zu einem Prozess vor dem Internationalen Gerichtshof: „Täter und Opfer in Uganda“.

„Drei Jahre lang verfolgte Böhme den Prozess in Den Haag, sprach mit Verteidigern und Anklägern, recherchierte vor Ort in Uganda und besuchte die Orte, an denen der Kindersoldat aufwuchs", lobte Laudatorin Manuela Kasper-Claridge, Chefredakteurin der Deutschen Welle.

Die 14. Verleihung des DJV Berlin fand als hybride Veranstaltung im Studio von Alex Berlin statt. meh

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