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Ein Mann läuft durch Zelte in einem temporären Camp in Tunis.

© REUTERS/JIHED ABIDELLAOUI

Update

Lebensgefährliche Überfahrt nach Europa: 34 Menschen nach erneutem Bootsunglück vor Tunesiens Küste vermisst

Bisher konnten vier Menschen von dem gesunkenen Boot gerettet werden. Es ist bereits das fünfte, das innerhalb von zwei Tagen verunglückt ist.

| Update:

Vor der Küste Tunesiens werden nach einem erneuten Bootsunglück 34 Menschen vermisst. Das Boot mit Dutzenden Migranten an Bord sei am Freitag gesunken, sagte ein Vertreter des Gerichts in der Stadt Sfax der Deutschen Presse-Agentur.

Vier Menschen seien gerettet worden. Es sei das fünfte Boot innerhalb von zwei Tagen, das vor der Küste in dieser Region gesunken sei.

In vergangenen Tagen seien vier Boote verunglückt, woraufhin die Küstenwache sieben Leichen aus dem Wasser gezogen habe, darunter vier Kinder und ein Baby. Mehr als 80 Menschen hätten diese Unglücke überlebt.

Das Hilfsprojekt Alarm Phone berichtete am Samstag, dass in vergangenen Tagen rund 20 Boote aus Tunesien gestartet seien. „Da wir die Mehrheit der Boote nicht erreichen können, versuchen wir herauszufinden, welche angekommen sind, abgefangen wurden oder gekentert sind“, teilte das Projekt bei Twitter mit.

Sea-Watch: Schicksal von Migranten aus 15 Booten im Mittelmeer ungeklärt 

Auch der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch zufolge ist zudem das Schicksal zahlreicher Migranten ungeklärt. Wie Sea-Watch am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter unter Berufung auf ein von ihr betriebenes Aufklärungsflugzeug schrieb, seien alleine am Freitag 17 Boote in Seenot im zentralen Mittelmeer gesichtet worden.

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Das Rettungsboot „Louise Michel“ brachte nach ebenfalls auf Twitter veröffentlichten Informationen der Besatzung von zwei dieser Boote insgesamt 116 Menschen in Sicherheit. Das Schicksal der Schiffbrüchigen auf den insgesamt 15 anderen Booten sei jedoch ungeklärt, schrieb Sea-Watch weiter.

Viele Migranten versuchen die lebensgefährliche Überfahrt in oft seeuntauglichen Booten nach Europa von Tunesien aus. Es gilt als Transitland etwa für Migranten aus Ländern südlich der Sahara. Es sind aber auch Tunesier unter den vielen Menschen, die eine Überfahrt nach Italien wagen.

Viele Migranten wollen Tunesien verlassen, seit Präsident Kais Saied im Februar ein härteres Vorgehen gegen Migranten forderte. Er hat ihnen vorgeworfen, Gewalt und Kriminalität ins Land zu bringen. Seitdem nahmen auch Anfeindungen und rassistische Übergriffe gegen Migranten zu. (dpa)

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