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Wie können wir kurz Entlastung und Freude finden? Und wie schaffen wir das, ohne uns zynisch zu fühlen?

© Getty Images/Image Source

Tagesspiegel Plus

Krisen, wohin man blickt: Unsere Sehnsucht nach hellen Momenten

Krisen und Kriege überall – das ist für viele schwer auszuhalten. Wie können wir kurz Entlastung finden und Freude empfinden? Und wie schaffen wir das, ohne zynisch zu werden?

Ein Essay von Heike Kleen

Als die Idee zu diesem Text entstand, war die Welt bereits ein ungemütlicher Ort. Erschöpft nahm ich die täglichen Nachrichten über den Angriffskrieg auf die Ukraine, den Erfolg der Rechtspopulisten und den Klimawandel zur Kenntnis (um nur drei Krisen zu nennen). Leichtigkeit und Freude spürte ich im Alltag selten. Wann war ich zuletzt so richtig ausgelassen gewesen, in welchen Momenten habe ich mich leicht und unbeschwert gefühlt? Ich wollte dem Ernst des Lebens endlich wieder mit mehr Spaß begegnen und mich auf die Suche nach Glück und Lebensfreude machen.

Dann kam der 7. Oktober.

Diese Bilder. Die Schicksale, verursacht durch den grausamen Terror der Hamas. Ich denke an die Menschen, die ihre Kinder, Geschwister, Eltern oder Freunde verloren haben. In Israel. Und dann auch in Gaza. Wie sie morgens aufwachen (falls sie überhaupt schlafen konnten) und ihnen in dem Moment wieder einfällt, was passiert ist. Wie dadurch alles schwarz wird, schon am frühen Morgen. Der neue Tag, das Leben, die Zukunft. Die Hoffnungslosigkeit der Menschen und der Hass legen sich auch auf mein Gemüt. Wie soll ich da einen Text über Lebensfreude schreiben?

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