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Yasmina Aust wünscht sich seit zehn Jahren eine Sterilisation.

© Tagesspiegel/ Sophie Peschke

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Wie Ärzte bevormunden und diskriminieren: „Jede erwachsene Frau sollte das Recht haben, sich sterilisieren zu lassen“

Yasmina Aust wünscht sich ein kinderfreies Leben. Doch ihr OP-Termin wird spontan abgesagt: Sie sei zu jung. Im Videoporträt erzählt die Potsdamerin, wie sie jetzt weitermacht.

Dieser Artikel sowie das untenstehende Video von Sophie Peschke waren für den Journalistenpreis „Der lange Atem” des Journalistenverbands für Berlin-Brandenburg nominiert.

Eine junge Familie, schrumpelige Neugeborene, lächelnde werdende Mütter mit rundem Babybauch: In einem Co-Working-Space in Potsdam sitzt Yasmina Aust am Computer und bearbeitet Bilder von ihrem letzten Fotoshooting. Bis sie 16 Jahre alt war, hat sich Yasmina Aust noch vorstellen können, selbst einmal Mutter zu werden: „Allerdings war das nie eine bewusste Entscheidung“, sagt die Fotografin heute, „das war eher eine totale Gehirnwäsche.“

Bereits seit zehn Jahren wünscht sich die heute 34-Jährige eine Sterilisation. Yasmina Aust möchte ein kinderfreies Leben führen und sich bewusst unfruchtbar machen lassen. Der Weg dahin ist schwierig. Mehrfach wird ihr der Wunsch von Ärztinnen und Ärzten verwehrt – bis hin zu einer geplatzten Operation.

„Mein Weg ist der kinderfreie“

Überall seien in ihrer Kindheit Familien gezeigt worden, etwa im Fernsehen, in Magazinen, in der Werbung. „Ich bekam als Mädchen das Gefühl vermittelt, dass das eigentliche Ziel im im Leben ist, eine Familie zu gründen.“ Vorbilder für ein kinderfreies Leben gab es nicht.

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