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Skifahrer fahren die Pisten am Riffelberg mit dem Matterhorn im Hintergrund hinunter. Eine Lawine soll am Montag in Zermatt in der Schweiz mehrere Menschen mitgerissen haben.

© dpa/Jean-Christophe Bott

Update

Nach Lawinensturz in Skigebiet: Drei Personen bei Zermatt tot geborgen, vierte Person verletzt

Am Montag rissen Schneemassen auf einer Piste für erfahrene Skifahrer mehrere Personen mit. Die Suchaktion der Polizei endete am Montagabend - mit trauriger Gewissheit.

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Mehrere Stunden nach dem Abgang einer großen Lawine in Zermatt in der Schweiz sind nach Angaben der Polizei vom Montag drei Menschen tot aus den Schneemassen geborgen worden. Eine vierte Person wurde verletzt gefunden.

Zuvor hatte die Polizei mit einem Großaufgebot am Montag nach mindestens drei Vermissten gesucht.

Vermisstenmeldungen hatte es nach Polizeiangaben allerdings zunächst nicht gegeben. Das war nicht ungewöhnlich, weil Sportler, die im betroffenen Gebiet Riffelberg unterwegs waren, erst am Abend allmählich in ihre Unterkünfte zurückkehrten. Neben der Polizei suchten Rettungskräfte stundenlang nach Personen, wie der Sprecher sagte.

Riese Schneemassen stürzten bergab

Die Lawine sei sehr groß gewesen. Nach Verschütteten wird meist aus der Luft mit Hubschraubern und mit Spürhunden gesucht. Je nach Schneemenge können Verschüttete mehrere Meter unter den Schneemassen liegen. Der Riffelberg ist gut 2.500 Meter hoch. Er gehört zum Skigebiet am Gornergrat mit Blick auf das rund 7,5 Kilometer entfernte Matterhorn - bei guter Sicht.

Die Zeitung „Blick“ veröffentlichte online Videos von Skifahrern, die den Lawinenabgang zeigen sollen. Riesige Schneemengen stürzen darauf bergab und wirbeln große Schneewolken auf. Auf einem Video ist eine Stimme zu hören, die auf Englisch sagt, dass sich in dem Gebiet am gegenüberliegenden Hang vier Personen aufgehalten haben sollen.

Nach Polizeiangaben ging die Lawine in einem Variantengebiet ab. Das ist Gelände, auf dem normalerweise erfahrene Skifahrer außerhalb der markierten und kontrollierten Skipisten im Tiefschnee fahren. Dort passieren die meisten Lawinenunfälle. Viele Variantenfahrer haben Lawinenortungsgeräte dabei, die auch metertief unter dem Schnee ein Signal senden. Ebenso gibt es Lawinenairbags, die im aufgeblasenen Zustand dafür sorgen, dass die Skifahrer nicht so tief unter die Schneemassen geraten.

Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (WLF) hatte am Morgen vor hoher Lawinengefahr gewarnt. „Es sind sehr große und vereinzelt extrem große spontane Lawinen zu erwarten“, teilte es mit. Auch in Tirol in Österreich und in Südtirol herrschte große Lawinengefahr. Die Gründe dafür waren viel Neuschnee und teils orkanartige Winde, die für große Treibschnee-Ansammlungen sorgten. Diese seien besonders störanfällig, hieß es bei den Lawinenwarndiensten.

Wenn Gefahr droht, dass eine Lawine über eine markierte Skipiste donnern könnte, wird die Piste geschlossen. Außerhalb der markierten Pisten müssen Skitourengänger die Gefahr selbst einschätzen. In der Schweiz sind im Winter 2023/24 bis Ende März bei zwölf Lawinenunfällen 14 Menschen ums Leben gekommen. (dpa)

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