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Genreklassiker: Das Große Fressen

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Tagesspiegel Plus

Appetit schlägt Hunger : „Wir können nicht mit gutem Gewissen zu viel essen“

Warum ist Weihnachten das Fest der Völlerei? Und was kann man gegen übertriebene Menüs tun? Gastro-Kritiker Jürgen Dollase im Interview.

Herr Dollase, Sie beschreiben in Ihrem Buch, wie die Religion unsere Essgewohnheiten reguliert und geradezu definiert hat, immer mit dem Ziel der angeblich gottgefälligen Mäßigung. Ist es da nicht seltsam, dass das hohe christliche Weihnachtsfest ein Fest der Völlerei geworden ist?
Wahrscheinlich hängt das eine mit dem anderen stark zusammen. Wenn man der Kirche etwas raten sollte, müsste man ihr sagen: Fahrt das Zeremonielle höher. Denn das würde letztlich auch größere Festessen bedeuten. Ich gehe Weihnachten bei uns nicht in die Kirche, würde das aber tun, wenn es dort so wäre, wie ich mich aus meiner Kindheit erinnere, nämlich festlich. Und da passt das gute, gern auch üppige Essen dazu, das ist kein Gegensatz.

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