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Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk.

© IMAGO/ZUMA Wire/Jim Watson

„Dieser Typ hat nicht wirklich gearbeitet“: Elon Musk verspottet Mitarbeiter mit Behinderung auf Twitter

Der Unternehmer irritiert erneut auf Twitter. Dort gerät Musk mit einem Mitarbeiter aneinander, der offenbar gefeuert werden sollte, und stellt dessen Behinderung infrage.

Immer wieder fiel der Unternehmer Elon Musk mit provokanten Tweets auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auf – und zwar auch, nachdem er dort 2022 zum Chef wurde. Doch während andere Chefs die Probleme von Mitarbeitenden unter vier Augen klären und dabei diplomatisch vorgehen, hat sich Musk nun auf Twitter vor einem Millionenpublikum mit einem Mitarbeiter gestritten. Und von einem diplomatischen Verhalten seitens Musk, der auch den Autohersteller Tesla leitet, kann dabei keine Rede sein.

Was ist passiert? Der Twitter-Nutzer „Halli“ wendet sich am 6. März in einem Tweet an Musk. Ihm und etwa 200 anderen Twitter-Mitarbeitenden sei vor neun Tagen der Zugang zu ihren Arbeitscomputern gesperrt worden, schreibt „Halli“. Da die Personalabteilung nicht habe bestätigen können, ob „Halli“ nach wie vor ein Angestellter sei oder nicht und auch Musk selbst keine Mails beantwortet habe, wende sich „Halli“ nun per Tweet an Musk.

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Der Twitter-Chef reagiert. Auf Nachfrage von Musk, was „Halli“ denn bei Twitter eigentlich getan habe, führt der Nutzer daraufhin einige seiner Tätigkeiten aus, darunter die „Priorisierung von Design-Projekten“ und die Arbeit an einer neuen Ausrichtung von Twitter auf jüngere Nutzer:innen. Zum Hintergrund: Der Twitter-Account „Halli“ wird offenbar von einem Mann namens Haraldur Thorleifsson betrieben, der laut seiner Webseite ein „Innovations-Team“ bei Twitter leitet.

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Musk verspottet Twitter-Mitarbeiter

Musk, der zu den einflussreichsten Unternehmern überhaupt gehört und 2022 zeitweise als reichster Mensch der Welt galt, reagiert spöttisch auf Thorleifssons erklärende Tweets über dessen Arbeit bei Twitter. Musk schreibt unter anderem: „Pics or it didn’t happen“, also: „Zeig‘ mir Bilder, oder es ist nicht passiert“.

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Außerdem postet Musk einen Clip aus der Filmkomödie „Alles Routine“, in der zwei Unternehmensberater einen Mitarbeiter einer Softwarefirma interviewen und aus dem Gespräch schließen, dass die betreffende Stelle sinnlos sei.

Der Mitarbeiter im Film verweist verzweifelt darauf, dass er gut mit Menschen umgehen könne und das für seinen Job wichtig sei. Musk kommentiert das Video mit den Worten: „Würden Sie sagen, dass Sie gut mit Menschen umgehen können?“ Allein dieser Tweet von Musk wurde laut Twitter-Statistik 3,9 Millionen Mal angezeigt.

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„Dieser Typ hat nicht wirklich gearbeitet“

In einem weiteren Tweet stellt Elon Musk den Arbeitseinsatz und die Glaubwürdigkeit von Thorleifsson infrage.

Musk schreibt: „Die Realität ist, dass dieser Typ (der so reich ist, dass er kein Einkommen mehr benötigt) nicht wirklich gearbeitet und als Entschuldigung behauptet hat, eine Behinderung zu haben, die ihm das Tippen unmöglich mache, während er gleichzeitig einen Sturm von Tweets absetzte. Ich kann nicht sagen, dass ich dafür viel Respekt habe.“

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Dieser Tweet des Twitter-Chefs wurde inzwischen von Twitter mit einem Infokasten versehen. Dort steht, dass Leser Kontext hinzugefügt haben, „der ihrer Meinung nach für andere wissenswert wäre“. Konkret wird unter anderem klargestellt: „Thorleifsson leidet an Muskeldystrophie und beschrieb ausführlich, wie sich diese Behinderung auf seine körperliche Arbeit auswirkt.“

In einem im Infokasten verlinkten Tweet erklärt Thorleifsson, dass er einen Rollstuhl benötige, aber täglich zumindest „ein oder zwei Stunden lang schreiben“ könne. 

Musk: Mitarbeiter wolle  „eine große Abfindung“ erreichen

Als Musk von einem anderen Twitter-Nutzer damit konfrontiert wird, dass er einen Ex-Mitarbeiter in aller Öffentlichkeit attackiere, verteidigt sich Musk unter anderem mit dem Verweis auf Thorleifssons angeblichen Reichtum und damit, dass dieser „eine große Abfindung“ erreichen wolle.

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Die Auflösung: direktes Gespräch statt Twitter

Am Ende tat Musk dann offenbar, was andere Chefs gleich am Anfang gemacht hätten: Er setzte sich direkt und abseits der Öffentlichkeit mit Thorleifsson in Verbindung. „Es ist besser, mit Menschen zu sprechen, als via Tweet zu kommunizieren“, schreibt der Twitter-Chef. Und weiter: „Ich möchte mich bei Halli dafür entschuldigen, die Situation falsch verstanden zu haben. Mein Missverständnis basierte auf Dingen, die mir gesagt wurden und die falsch waren oder die in manchen Fällen stimmten, aber nicht von Bedeutung waren. Er erwägt, bei Twitter zu bleiben.“

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Elon Musk kaufte Twitter im Oktober 2022 für 44 Milliarden US-Dollar. Kurz darauf erhielten mehr als 3700 der 7500 Beschäftigten per E-Mail ihre Kündigung. Musk kündigte an, ein größeres Meinungsspektrum auf Twitter zuzulassen, seit seiner Übernahme gibt es Berichte über eine Zunahme von Hass- und Hetznachrichten auf dem sozialen Netzwerk.

Große Konzerne haben sich mit ihren Werbebudgets von Twitter zurückgezogen. Das „Wall Street Journal“ berichtet, dass Umsatz und Gewinn von Twitter im Dezember 2022 um 40 Prozent im Vergleich zum Vormonat gefallen seien.

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