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Alle Seelenzustände passen in einen bunten Kreis. Aber Emojis können schriftliche Kommunikation trotzdem nicht ersetzen, sagt Christa Dürscheid.

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Die Macht der Emojis: „Das Schreiben wird der mündlichen Interaktion immer ähnlicher“

Lässt das Internet unsere Sprache verarmen? Nein, sagt Linguistin Christa Dürscheid, die das Schreiben in Text-Messengern erforscht. Aber zu viel Handykonsum schade aus anderen Gründen.

Frau Dürscheid, Sie behaupten, dass sich unsere Schreibgewohnheiten durch die digitalen Medien stark wandeln, aber nicht unbedingt zum Schlechten. Wie meinen Sie das?
Ich beziehe mich damit vor allem auf den Gebrauch von Messengern wie WhatsApp oder Signal, wo wir quasi in Echtzeit im ständigen Dialog mit anderen stehen. Das Schreiben in solch dialogischen Situationen wird der mündlichen Interaktion immer ähnlicher. Briefe und auch E-Mails sind im Vergleich dazu noch stark monologisch ausgerichtet. Im Messenger dagegen muss man nicht einmal mehr eine Adresse oder Betreffzeile tippen, sondern nur noch den eigentlichen ‚Rede‘-Beitrag.

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