zum Hauptinhalt
Migranten sitzen mit Rettungswesten in einem Holzboot und auf dem von einem deutschen Verein betriebene Hilfsschiff Nadir.

© Sea Watch/dpa

Sie trieben zusammengepfercht auf einem Holzboot: Deutsches Hilfsschiff rettet 86 Bootsmigranten

Nach Angaben von Resqship trieb das Boot manövrierunfähig in maltesischen Gewässern. Deshalb sei die Seenotrettung des kleinen EU-Staates informiert worden.

Das von einem deutschen Verein betriebene Hilfsschiff „Nadir“ hat am Mittwoch im Mittelmeer vor Malta 86 Bootsmigranten vorläufig in Sicherheit gebracht. Etwa die Hälfte der Menschen sei von der Mannschaft des Motorseglers an Bord geholt worden. „Die anderen haben in ihrem Holzboot Rettungswesten bekommen. Sie wurden vorübergehend in Schlepptau genommen“, berichtete der Helfer Gerhard Trabert in Mainz. Das rund 19 Meter lange Schiff wird von dem Hamburger Verein Resqship betrieben, Traberts Mainzer Verein Armut und Gesundheit kümmert sich um die medizinische Ausstattung.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Nach Angaben von Resqship trieb das Boot manövrierunfähig in maltesischen Gewässern. Deshalb sei die Seenotrettung des kleinen EU-Staates informiert worden. Wie Trabert berichtete, ist die „Nadir“ zu klein, um so viele Menschen selbst aufzunehmen. Man habe Notfälle versorgt und um Unterstützung durch ein größeres Schiff gebeten. Die Malteser hätten libysche Stellen informiert, die ein Schiff geschickt hätten. Die Migranten hätten sich jedoch geweigert, in das nordafrikanische Land gebracht zu werden. Das Schiff sei abgefahren. „Die Lage hat sich zugespitzt. Der Seegang ist stärker geworden“, sagte der Sozialmediziner Trabert. Die „Nadir“ ist erst seit Wochenbeginn im Einsatz.

2021 schon fast 680 Todesfälle

Viele Migranten aus afrikanischen und asiatischen Staaten steigen in Libyen und Tunesien in kleine Boote, um Europa zu erreichen. Dabei gab es im zentralen Mittelmeer nach UN-Angaben 2021 schon fast 680 Todesfälle. Es existieren auch zahlreiche Berichte über Gewalt gegen Geflüchtete in Libyen. Mehrere zivile Hilfsorganisationen versuchen, in Seenot geratenen Migranten zu helfen. Gerettete werden dann oft nach Italien gebracht. Malta weigerte sich wiederholt, Menschen aufzunehmen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false