Deutsche Abstiegssorgen: „Die Wirtschaftskrise gefährdet das Selbstbild von Millionen“
Der Sozialpsychologe Oliver Decker untersucht seit mehr als 20 Jahren autoritäre Dynamiken. Ein Gespräch über den gekränkten Stolz der Deutschen – und die gefährlichen Folgen.
Herr Decker, unlängst haben führende Wirtschaftsinstitute einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes vorhergesagt. Gleichzeitig ist die AfD im Umfragehoch. Stimmt die Gleichung „Wirtschaftskrise = Aufstieg der Rechten“ noch?
Sie stimmt noch. Es gibt Vergleichsuntersuchungen zu Wahlen über die letzten 150 Jahren, und da können wir sehen, dass bei Finanz- und Wirtschaftskrisen fast immer die extrem Rechten profitierten – und nur selten liberale oder linke Positionen und Parteien. Das deutet darauf hin, dass wir es mit einer unmittelbaren Verbindung von ökonomischer Krise und politischer Regression zu tun haben.
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