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Mit Steinen gegen Panzer: Eigentlich hatte der Aufstand keine Chance.

© 70 Jahre DDR-Volksaufstand/Bundesstiftung Aufarbeitung, Eastblockworld/1212156

Tagesspiegel Plus

Der verdrängte Aufstand: Der 17. Juni 1953 prägt Deutschland und seine Rolle in der Welt bis heute

Dürfen wir das überhaupt – gegen die Russen aufbegehren? Sie taten es, mindestens 55 Menschen starben auf Berlins Straßen. Die letzten Zeitzeugen erinnern sich.

Wie das scheppert. Wie das bebt. Das Rasseln der Panzer in Berlins engen Straßen, an deren Bürgersteigen noch Ruinen stehen und auf deren Pflaster ein neuer Kampf um die Freiheit tobt, schon wieder um Tod und Leben. Es sind die gleichen Panzer, die Deutschland und die Welt wenige Jahre zuvor vom Nationalsozialismus befreit haben. Panzer, die nun die kommunistische DDR retten sollen, die sich nur noch mit Gewalt an der Macht halten kann.

Lutz Rackow steht auf einem Haus an der Taubenstraße und sieht unten einen Mann, der eine Aktentasche zusammengerollt unter den Arm geklemmt hat. Mit der freien Hand wirft er einen Stein gegen das verrammelte Verkehrsministerium, dann noch einen und noch einen. Bis die Panzer herbeirasseln. „Es war eine surreale Szene“, erinnert sich Rackow. Ein kleiner Mann gegen die verbarrikadierte Macht. „Am Ende konnte er nichts ausrichten.“

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