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Buletten mal zwei: klassisch (re.) und scharf mit Ajvar

© Kai Röger

Gute-Laune-Küche: Das doppelte Bulettchen

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezeptideen aus unserer Redaktion. In Teil 9 machen wir Fleischbällchen klassisch und leicht pikant.

Von Kai Röger

An der Bulette kommt in Berlin keiner vorbei. Ich mag sie aus vielerlei Gründen: Sie schmeckt, lässt sich mit Kartoffelstampf und Erbsen als Komplettgericht, als Pausensnack oder im Brot servieren. Und ich kann in ihr unsere Brotreste verarbeiten.

Brot wegzuwerfen bringe ich nicht übers Herz, von meiner Mutter hab' ich gelernt, Weißbrot vom Vortag in Würfel geschnitten in einem Zip-Beutel einzufrieren, so bleibt es altbacken - wenn die Tüte zu voll wird, kann man die Bestände mit Semmel- oder Serviettenklößen abbauen. Wenn Brot dazu schon zu lange lag, es also richtig hart wurde, rasple ich es auf einer Reibe zu Semmelbröseln und sammle sie in Tupper. Für kleine Buletten benutze ich nur Semmelbrösel, siebe sie aber vorher und nehme nur, was im Sieb hängenbleibt.

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Ein weiterer Vorteil bei Buletten ist: Man kann mit dem Rezept spielen. Zum Beispiel ein bisschen Fernweh abbauen. Wir sind früher jeden Sommer nach Jugoslawien gefahren. Da habe ich Ajvar lieben gelernt. Das würzig-pikante Paprikamus passt perfekt zu Cevapcici, die ziemlich derben Röllchen, meist aus gegrilltem Schweinefleisch, die ohne Zwiebeln und Ajvar nur halb bis gar nicht schmecken. Ich weiß, es gibt sie auch in gut. Aber selten. Das serbische Restaurant "Sljiva" in der Arminiusmarkthalle in Moabit ist so eine Ausnahme, sie machen ganz ausgezeichnete Cevapcici, zur Zeit auch zum Mitnehmen.

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Zurück zur Bulette. Die klassische Version à la Mama ist immer gesetzt. Aber ich mache noch eine andere, pikantere Version gleich mit: Abwechslung, Vergleichsessen, Spaß am Tisch. Da die Buletten bei uns auch oft im Brot am nächsten Tag gegessen werden, mache ich sie kleiner, ungefähr so groß wie Köfte.

Rezept - Bulette klassisch

Zutaten für 4 Personen
500g gemischtes Hack (am besten 2 Teile Rind, 1 Teil Schwein)
1 Ei
1 kleine Zwiebel feingewürfelt
4 EL grobe Semmelbrösel
1 El gehackte Petersilie
1 TL Senf
1 Prise Muskatnuss
Salz, Pfeffer
Butterschmalz

Zubereitung
Zwiebelwürfel in Butter kurz anschwitzen.
Das Hackfleisch in eine Schüssel geben, mit den Zwiebeln, den Semmelbröseln, der Petersilie und dem Senf vermischen.
Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Das funktioniert am besten, indem man ein kleines Probestück in der Pfanne brät und dann entsprechend nachwürzt. So werden es weder fade Klopse noch Salzbällchen.

In der heißen Pfanne Butterschmalz zerlassen und die Buletten mit Abstand braten. Sie sollen nicht hart werden; wenn auf Druck klarer Fleischsaft austritt, sind sie fertig.

Dazu passt Kartoffelpüree, Brot oder ein Kartoffelsalat, wie der, den Bernd Matthies empfiehlt. Hier kommt sein Rezept.

Rezept 2 - Ajvar-Buletten

Zutaten für 4 Personen
500g Hackfleisch (am besten 2 Teile Schwein, 1 Teil Rind)
1-2 EL pikantes Ajvar
1 Zwiebel grob geschnitten
1 Knoblauchzehe fein gewürfelt
1 EL grobe Semmelbrösel
1 Ei
Pfeffer, Salz

Die Ajvar-Buletten werden in Portionsgröße mit Abstand und Butterschmalz in der Pfanne ausgebacken

© Kai Röger

Zubereitung
Die Zwiebeln sollen grob gewürfelt werden, damit sie noch ein bisschen roh bleiben.
Alle Zutaten miteinander in einer Schüssel vermischen.
Durch die wenigen Semmelbrösel ist das Brät feuchter als bei normalen Buletten. Sie werden dadurch nicht so weich und fluffig, aber das passt gut in die insgesamt rustikale Anlage.

Kleine Bällchen formen und in der Pfanne in Butterschmalz ausbacken. Die Bällchen essen wir mit Bulgursalat, oder mit Sivri oder anderen Peperoni in der Pita oder in türkischem Fladenbrot. Da passen frische Zwiebelringe, Petersilie mit Stängel und noch mehr Ajvar sehr gut dazu.

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