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Wann schneit es endlich? Ein Mädchen schaut erwartungsvoll nach draußen.

© Patrick Pleul/dpa

„Das berühmte Weihnachtstauwetter“: Meteorologen rechnen nicht mit weißen Weihnachten

Die Aussichten für Weihnachten im Schnee sehen nicht gut aus. Dem Deutschen Wetterdienst zufolge ist ein kräftiger Temperaturanstieg zu erwarten.

Blütenweißer Pulverschnee, bizarre Eiskristalle an den Bäumen, klirrender Frost und blauer Himmel: Der Traum von der weißen Weihnacht wird wohl in diesem Jahr wahr werden - ganz weit im Norden Europas. 

In Deutschland dagegen sieht die Realität nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ernüchternd aus. Statt Traumlandschaften in Weiß dürfte matschiges Tauwetter die Feiertage bestimmen. „Es deutet sich eher eine grüne Weihnacht an“, sagte DWD-Meteorologe Andreas Friedrich am Freitag in Offenbach.

Meteorologisch sei das nichts Ungewöhnliches, betont Friedrich. „Das berühmte Weihnachtstauwetter“, sagt er. Außerdem sei weiße Weihnacht in Deutschland - verschärft durch die Klimaerwärmung - eher die Ausnahme als die Regel.

Nur etwa alle zehn Jahre liegen den Angaben zufolge hierzulande an den Feiertagen flächendeckend mehr als zehn Zentimeter Schnee. Zuletzt war das im Jahr 2010. Zumindest statistisch gesehen wäre es also wieder einmal an der Zeit.

Grüne Weihnachten wegen Wetterumschwung

Als Jahr mit weißer Weihnacht deutschlandweit gilt außerdem 1981. Als „überwiegend weiße Weihnacht“ an mindestens einem der Feiertage bezeichnet der DWD in den vergangenen Jahrzehnten die Jahre 1986, 1970, 1969 und 1963.

Ursache für die grünen Weihnachten dieses Jahr ist ein zum Beginn der neuen Woche erwarteter Wetterumschwung. Der sorgt nicht nur für einen kräftigen Temperaturanstieg, sondern beschert Deutschland auch ordentlich Regen.

Keine Schneebälle und Schlitten dieses Jahr: Kurz vor Weihnachten erwartet Deutschland einen Temperaturanstieg.

© Foto: IMAGO/imagebroker

Die Folge: „Bereits in der Nacht zum Montag setzt von Westen Regen ein, der am Boden gefriert. Es herrscht also Unwettergefahr“, warnte Meteorologe Marcel Schmid von der Wettervorhersagezentrale des DWD. Diese Zone mit gefrierendem Regen verlagert sich am Montag ostwärts und sorgt dann auch dort für gefährlich glatte Straßen.

Bis dahin heißt es allerdings zunächst: warm anziehen. Denn vor allem dort, wo sich am vierten Adventswochenende Nebel- und Hochnebel halten, fühlen sich die für Samstag und Sonntag erwarteten minus sechs Grad unangenehm kalt an. 

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Die Nacht zum Sonntag bringt den Angaben zufolge noch einmal Tiefstwerte zwischen minus fünf und minus zehn Grad. Im Süden und Südosten Deutschlands kann das Thermometer sogar bis auf minus 15 Grad absinken. Auch am Sonntag ist es mit minus fünf bis null Grad noch frostig kalt.

Doch dann gehen die Werte ordentlich nach oben. Laut der auf sieben bis zehn Tagen ausgelegten Mittelfristprognose des DWD dürften an den Festtagen bis zu zehn Grad erreicht werden. Das Modell ist allerdings vergleichsweise unsicher, laut Friedrich weist es lediglich eine Trefferquote von etwa 70 Prozent aus.

Trifft die Prognose jedoch zu, dann hält sich über Weihnachten nur im Alpenraum oberhalb von etwa 1000 Metern der Altschnee. Neuschnee? - Extreme Mangelware. Im restlichen Land löscht einsetzender Regen im Laufe der Woche zudem sämtliche Spuren des zuletzt vielerorts weißen Winterzaubers. (dpa)

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