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Blick in den Laden von Melanie Dal Canton.

© Mirko Zander

Berlin soll schöner werden: Bei MDC wird das Konzept für Hautpflege neu gedacht

Melanie dal Cantons Laden ist weit über Berlin hinaus bekannt.

Um sich in seiner Haut wohlzufühlen, reicht es manchmal, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, ein Buch zu lesen. Dass ausgerechnet jemand das sagt, die ihr Geld mit dem Verkauf von Schönheitsbehandlungen und Hautcremes verdient, ist erstaunlich. Überhaupt glaubt Melanie dal Canton nicht an Wunder, die von außen kommen. „Das haben viele in den letzten zwei Jahre gemerkt – vor allem die Besinnung auf sich selbst hilft.“ Und ja, eine Behandlung durch einen ihrer Therapeuten, wie sie ihre Kosmetikerinnen und Kosmetiker nennt, sicherlich auch.

Eigentlich macht sie mit ihrem Geschäft für Hautpflege das, was sie schon in ihrer Kindheit toll fand und was es heute nicht mehr gibt – sie führt eine Drogerie. Eine wie die, die aussahen wie große Setzkästen, mit diesem speziellen Duft. In denen Drogeristen in weißen Kitteln Tipps gegeben konnten. Sie hat das Konzept für sich weiterentwickelt und modernisiert.

Dabei geht ihr Ruf als eines der besten Geschäfte für die Pflege des Gesichts weit über Berlin hinaus. Der kommt nicht von ungefähr: Davor hat sie bei einem der besten Ladenbesitzer für Mode gearbeitet und als Geschäftsführerin zum Erfolg von Andreas Murkudis beigetragen.

Melanie dal Canton gründete vor zehn Jahren ihre Marke MDC.

© Deborah Mittelstaedt

Damals merkte sie, dass man Pflege für Problemhaut nicht im Konzeptstore verkaufen kann: „Da geht ein Duft, eine besonderes Duschpflege. Aber alles andere braucht Beratung.“ Dafür hat sie sich nicht etwa zur Kosmetikerin ausbilden .

lassen. Sie verlässt sich auf ihr Team, probiert alles selbst aus, legt sich gern auf die Liegen in ihren Behandlungsräumen, die rund um ihren Laden in der Knaackstraße entstanden sind. „Die Behandlungen sind der Schlüssel. So kann man genau erkennen, was die Haut braucht, was sich durch äußere Einflüsse, Hormone oder Zyklen verändert.“

Sie könnte längst eine eigene Produktlinie haben, aber sie beschränkt sich auf Kooperationen – so hängen für sie entworfene Pyjamas im Laden.

Schon als Kind mochte Melanie dal Canton Drogerien - das sieht man.

© Mirko Zander

Sie spürt, wie sich in den zehn Jahren die Haltung zu Hautpflege verändert hat. „Man hat sich lange nicht damit beschäftigt, dass man sich Erdöl ins Gesicht geschmiert hat. Das gilt auch für Tierversuche und die Verwendung von regionalen Zutaten.“

In den vergangenen Jahren sind viele Marken aus dem Boden geschossen, die grün sein wollen. Melanie dal Canton reagiert darauf sehr zurückhaltend: „Die imitieren oft nur, was man unter grüner Kosmetik versteht. Die Produkte sehen so aus, riechen so, aber das reicht nicht.“

Sie arbeitet stattdessen mit alteingesessenen Firmen wie Santa Maria Novella, die es schon seit 1735 gibt oder der Apothekenmarke Buly zusammen. Zwei ihrer wichtigsten Partner sind Susanne Kaufmann und Biologique Recherche.

Und weil ihr das eine Geschäft so viel Freude bereitet, hat sie gleich nebenan noch ein zweites eröffnet. Dort gibt es neben Handcremes auch feine Duftkerzen, Glas von Ichendorf, Geschirr der italienischen Manufaktur Ginori 1735 und Schmuck. Und im Herbst eröffnet sie gleich um die Ecke neue Behandlungsräume mit noch mehr Platz und Zeit für Beratung.

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