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The Brito-Dutch writer IAN BURUMA, former editor-in-chief of the New York Review of Books (laureat of the ERASME prize, professor of human rights, democracy and journalism in New York), was forced to resign from his position following the publication a controversial article by a Canadian author accused of sexual violence. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY NicolasxLandemardx/xLexPictorium LePictorium_0198551

© imago/Le Pictorium/Nicolas Landemard / Le Pictorium

Tagesspiegel Plus

Autor Ian Buruma über Meinungsfreiheit: „Auch bei Till Lindemann muss man immer noch Künstler und Werk trennen“

Eine Debatte zu unterbinden, sei nie gut, sagt Ian Buruma. Ein Gespräch über verbotene Bücher, katholische Manieren und die Wichtigkeit von Zwischentönen.

Von Daniel Bax

Herr Buruma, als Chefredakteur der New York Review of Books haben Sie 2018 den Beitrag des kanadischen Radiomoderators Jian Ghomeshi veröffentlicht, dem rund 20 Frauen sexuelle Gewalt vorgeworfen hatten, aber der vor Gericht freigesprochen worden wurde. Würden Sie als Redakteur heute einen Artikel des Sängers Till Lindemann veröffentlichen?
Das hinge von der Art des Artikels ab und davon, was er zu sagen hätte. Wenn er nur einen Artikel schreiben würde, in dem er seine Unschuld beteuert, fände ich das nicht sehr interessant. Wenn ihn aber ein Gericht für nicht schuldig befände, er aber trotzdem durch die öffentliche Meinung verurteilt werden würde, dann vielleicht.

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