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Eine junge Frau steht in einem Frauenhaus. (Symbolfoto)

© dpa/Peter Steffen

„Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse“: Stündlich sterben weltweit fünf Frauen durch Familienmitglieder

Eine von drei Frauen erfahre einer neuen Studie zufolge Gewalt in ihrem Leben. Im schlimmsten Fall endet diese in einem Femizid.

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung hat zum Internationalen Frauentag am 8. März auf die weltweite Gewalt gegen Frauen hingewiesen.

Eine von drei Frauen erfahre in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt, teilte die Stiftung mit Sitz in Hannover am Dienstag mit. Im schlimmsten Falle ende diese in einem Femizid: Jede Stunde werden laut der Stiftung fünf Mädchen und Frauen von ihrem Partner oder einem anderen Familienmitglied umgebracht.

Die Stiftung verwies auf einen Bericht der Vereinten Nationen, demzufolge 2021 insgesamt 45.000 Mädchen und Frauen von Angehörigen oder Partnern umgebracht worden seien. Das entspreche mehr als der Hälfte aller Mordfälle an Frauen, wobei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei.

Für Frauen in Afrika sei das Risiko, durch einen Partner oder ein Familienmitglied getötet zu werden, am höchsten, hieß es. Während es im weltweiten Durchschnitt unter 100.000 Frauen statistisch zu 1,1 Morden an Frauen komme, seien es in Afrika 2,5. In Europa liege die Zahl bei 0,6.

Geschlechtsspezifische Gewalt ist Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern, die sich in Familien und in der gesamten Gesellschaft manifestieren“, sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Jan Kreutzberg. „Sie untergräbt die Freiheit und das Potenzial von Frauen weltweit und hemmt den Beitrag, den sie zu Entwicklung, Frieden und Fortschritt leisten können.“

Um die Gewalt an Mädchen und Frauen einzudämmen, müssten Jungen und Männer eine umfassende Sexualaufklärung erhalten, sagte Kreutzberg: So lernten sie, überholte Geschlechterbilder abzulegen, respektvoll mit Mädchen und Frauen umzugehen und ein positives Bild von Männlichkeit zu entwickeln.

Zugleich müsse die Teilhabe von Mädchen und Frauen am politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ausgeweitet werden. (epd)

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