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Reporterin Antonia Rados berichtet 2006 von der Ankunft von Bundeswehrsoldaten im Kongo.

© Foto: dpa/ Maurizio Gambarini

Tagesspiegel Plus

Als Kriegsreporterin an vorderster Front: „Das Wichtigste ist überleben“

Irak, Somalia, Ukraine. Mehr als 40 Jahre lang berichtete Antonia Rados aus Konfliktregionen. Krieg war ihr Beruf. Ein Gespräch über Chaos, Krisen und Solidarität.

Frau Rados, Sie haben 40 Jahre lang aus fast allen Krisengebieten dieser Welt berichtet, aus Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Somalia. Vor ein paar Jahren sagten Sie noch: Eine Krisenreporterin geht nie in Rente. Jetzt haben Sie genau das getan. Woher der Sinneswandel?
Ich hatte zunehmend den Eindruck, dass ich nicht mehr hundert- oder gar hundertfünfzigprozentig arbeiten kann. Heute wird sehr viel gefordert: Liveschaltung, aktuelle Berichte, Facebook, Twitter. Das Geheimnis, wie ich das schaffen kann, habe ich noch nicht entdeckt. Der Beruf der Kriegsreporterin ist auch körperlich anstrengend. Neulich habe ich meine kugelsichere Weste unterm Bett vorgezogen und mir überlegt: Die müsste ich jetzt umhängen, wenn ich in die Ukraine fahre ...

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