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Fast jeder schaut Pornos, aber die meisten halten es geheim.

© Unsplash/Charles Deluvio

Tagesspiegel Plus

Alle machen’s, keiner redet drüber: Hört auf, euch fürs Pornoschauen zu schämen!

Fast jeder schaut Pornos, aber die meisten halten es geheim. Ein Fehler, sagt Kulturwissenschaftlerin Madita Oeming – und erklärt, wie man aus Schuld, Scham und Schweigen ausbricht.

Von Madita Oeming

In jeder Minute, in der Sie diesen Text lesen, besuchen weltweit rund 100.000 Menschen die Seite pornhub.com – nur eine von vielen beliebten Gratis-Pornoclip-Seiten nach YouTube-Prinzip. Auf diesen landeten laut Website-Ranking im September 2023 mehr Klicks aus Deutschland als auf Amazon oder Netflix. 96 Prozent der Männer und 79 Prozent der Frauen zwischen 18 und 75 Jahren geben hierzulande an, schon einmal Pornos gesehen zu haben (Link zur Studie). Das gilt auch für 60 Prozent der Jugendlichen (Studie).

Klickzahlen wie Befragungen zeigen eindrücklich und unmissverständlich, dass Pornonutzung eine weit verbreitete, alters- und geschlechterübergreifende Medienpraxis ist. Und dennoch hüllen wir sie in Schuld, Scham und Schweigen. Warum ist das so?

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