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Einfach nur glücklich: Astronautin Christina Koch ist auf der Erde zurück.

© Sergei Ilnitsky,dpa

328 Tage sind neuer Rekord: US-Astronautin so lange im All wie keine Frau vor ihr

Christina Koch hat die Erde mehr als 5000 Mal umrundet. Das entspricht 291 Mal der Entfernung von der Erde zum Mond und zurück. Am Donnerstag ist sie gelandet.

Als die Kapsel des Raumschiffes Sojus MS-13 am Donnerstag kurz nach 15 Uhr Ortszeit in der kasachischen Steppe aufsetzt, ist ein außergewöhnlicher Flug zu Ende gegangen. Gemeinsam mit dem russischen Kosmonauten Alexander Skwortsow und dem Italiener Luca Parmitano, den die europäische Weltraumagentur ESA ins All geschickt hatte, landete die US-Astronautin Christina Koch.

Gestartet war sie am 14. März 2019. 328 Tage, etwas weniger als ein Jahr, hat sie an Bord der internationalen Raumstation ISS gelebt und gearbeitet. Sie war damit so lange ununterbrochen im All, wie noch nie eine Frau vor ihr. Nur sieben Männer waren während einer einzigen Mission überhaupt länger im Orbit als sie.

Während dieser elf Monate hat die 41-Jährige mehr als 200 wissenschaftliche Experimente durchgeführt. Sechs Mal ist sie ausgestiegen, um außerhalb der Station zu arbeiten. Insgesamt hat Koch die Erde 5248 Mal umkreist, was 291 Mal der Strecke von der Erde bis zum Mond und wieder zurück entspricht.

Das war auch der wichtigste Aspekt ihrer Langzeitmission: Die Nasa verspricht sich von ihrem Flug neue Erkenntnisse für künftige Flüge zum Mond und zum Mars. Ihre bemannten Missionen zum Erdtrabanten will die Nasa 2024 wieder aufnehmen – und erstmals soll dann eine Frau dabei sein.

Koch hatte ihre Nasa-Karriere 2001 mit einem Master-Abschluss in Elektronik in der Tasche als Ingenieurin am Goddard Laboratorium für Astrophysik begonnen. 2013 wurde sie als Astronautin ausgewählt und zwei Jahre später startete ihr Training. Ihr langer Raumflug diente unter anderem dazu, die Wirkungen der Schwerelosigkeit auf die Muskulatur, den Gleichgewichtssinn sowie die Psyche einer Frau zu erforschen.

Kurz vor der Landung erzählte Koch, wie sie sich die ersten Tage nach ihrer Rückkehr auf die Erde vorstellt. Gespannt sei sie, wie sie schlafen wird. Im All sei das sehr erholsam gewesen: „Ich bin einfach herumgeschwebt in der natürlichen Position meines Körpers.“ Wie es sei, auf einer Matratze zu liegen, habe sie vergessen. Ebenso das Gefühl, neben einem anderen in einem Bett zu schlafen. Sie sagte: „Hoffentlich schickt mich mein Mann nicht auf die Couch.“

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