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Michail Saakaschwili, früherer Präsident von Georgien, spricht 2021 während einer Gerichtsanhörung.

© IRAKLI GEDENIDZE /dpa

Georgien: Gesundheitszustand des Ex-Präsidenten Saakaschwili weiter verschlechtert

Gesundheitszustand des georgischen Ex-Präsidenten Saakaschwili weiter verschlechtert - Ärztin: „Nächste Stufe könnte die Intensivstation sein“

Der Gesundheitszustand des inhaftierten früheren georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili hat sich nach Angaben seiner Ärztin nach einem dramatischen Gewichtsverlust noch einmal deutlich verschlechtert. „Der Zustand des Patienten wird ernst“, sagte die Ärztin des Oppositionspolitikers, Tamar Dawaraschwili, am Mittwoch. Er wiege nur noch 67 Kilogramm, sagte sie vor Journalisten. „Die nächste Stufe könnte die Intensivstation sein.“

Im vergangenen Jahr hatte Saakaschwili mit einem 50-tägigen Hungerstreik gegen seine sechsjährige Haftstrafe wegen Amtsmissbrauch protestiert, die Menschenrechtsorganisationen als rein politisch motiviert kritisieren, und seit seiner Inhaftierung nach Angaben seines Anwalts dutzende Kilo abgenommen. Nach Angaben von Ärzten leidet er an mehreren neurologischen Krankheiten und Muskelschwund, die sein Leben akut bedrohen.

Ende Dezember war Saakaschwili schwer gezeichnet per Videoschalte in einer Gerichtsanhörung vom Haftkrankenhaus aus zugeschaltet worden. Im Februar entschied ein Gericht in Tiflis, Saakaschwili müsse in Haft bleiben, auch als seine Ärzte warnten, er könne durch den massiven Gewichtsverlust sterben. Die georgischen Behörden haben stets versichert, Saakaschwili werde angemessen versorgt.

Saakaschwili war von 2004 bis 2013 Präsident Georgiens. In seine Amtszeit fiel der Kaukasus-Krieg im Jahr 2008 zwischen Georgien und Russland um die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien, bei dem Georgien unterlag.

Der pro-westliche Reformpolitiker war im Oktober 2021 wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs festgenommen worden, als er nach einem langen Exil, das er vor allem in der Ukraine verbracht hatte, in seine Heimat zurückkehrte. In der Ukraine war er unter anderem Reformbeauftragter von Präsident Wolodymyr Selenskyj und Gouverneur der Region Odessa gewesen. (AFP)

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