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Ein echter Weltburger: der indisch inspirierte Kerala Chicken Burger von Gullyburger am Ostbahnhof.

© Gullyburger

Best bad food in town: Drei neue Burger im Test

Der eine wird auf den Grill gedrückt, der andere ist ohne Fleisch, der dritte kommt aus Indien. Welcher Burger schmeckt am besten?

Goldies Smashburger

Für ihr ehrgeiziges Ziel, „the best bad food in town“ zu liefern, also das beste schlechte Essen, sind Vladislav Gachyn und Kajo Hiesl gleich mehrfach qualifiziert. Einmal betreiben sie mit den „Goldies“ in der Oranienstraße die maßgebliche Pommesbude der Stadt, in der sich Fast-Food-Gourmets schwarzen Trüffel über die Fritten hobeln lassen können. Und die beiden haben in ihren früheren Leben bei Sven Elverfeld im „Aqua“ in Wolfsburg gearbeitet, einem von zehn deutschen Restaurants mit drei Michelin-Sternen. Die beiden wissen also nicht nur, wie man die Fritteuse ankriegt. Seit zwei Monaten betreiben sie neben ihrer Pommesbude noch einen Burgerimbiss. Genau genommen einen Smash-Burger-Imbiss. Die Besonderheit hier: Das Patty wird fest auf die Grillplatte gedrückt, weswegen es durch die Hitze karamellisiert, eine knusprige Kruste und forsche Röstaromen erhält. Der Burger ist reichlich salzig, dafür sind die Buns schön luftig und leicht knautschig, die Mayo und der Eisbergsalat lassen eine Verwandtschaft zum Big Mac erahnen, dem mutmaßlich meist gegessenen bad food in town. Preis: 9,50 Euro.

Kreuzberg, Graefestr. 93, Di – So 12.30 – 22 Uhr

Entfernter Verwandter des McRib: Der New Classic von Unfckd Vegan
Entfernter Verwandter des McRib: Der New Classic von Unfckd Vegan

© unfckd

Unfckd Vegan

Eher an den McRib erinnert der New Classic von „Unfcked Vegan“ am Alex. In den kommt eine süßlich-rauchige BBQ-Sauce, dazu noch eine Cocktail- und eine Senfsauce. Zwischenfazit nach dem zweiten Bissen: Der Burger leidet aromatisch ein wenig an ADHS: Alles springt einen gleichzeitig an – genau wie die quietschbunte Street-Art-Einrichtung. Erstaunlich ist das Patty, saftig, mit supergutem Biss und fester Textur. Im Nachgeschmack mit ein paar Getreidenoten, ist es offenbar aus Sonnenblumenkernen gemacht. Zwei knusprige Scheiben „Speck“ bringen forsche Salzigkeit zwischen die schwarzen Brötchenhälften (12,50 Euro). Eine Kuriosität: das vegane Sashimi. Sieht hübsch aus, aber wer die Augen schließt, kann den „Thunfisch“ nicht vom „Lachs“ unterscheiden. Am Laden, der eine bundesweite Kette werden soll, ist Johannes B. Kerner beteiligt.
Mitte, Spandauer Str. 2, So – Do 11 – 22, Fr / Sa 11 – 23 Uhr

Gullyburger

Er ist eine Reise wert, wie man beim Guide Michelin sagen würde. Und die geht nach Friedrichshain, eigentlich aber nach Kerala in Südindien. Da kommt Sachin Obaid her. Der hat schon das „Tiffin“ auf die Beine gestellt, das beste Berliner Restaurant, das nie ein Gast von innen gesehen hat. Es ist nämlich ein reiner Lieferservice und hält gerade Winterschlaf. Das neue Projekt heißt „Gullyburger“: indisch inspiriertes Fast Food. Schon der „Kerala Chicken Burger“ ist eine Attraktion. Die Hühnerbrust ist lange in Buttermilch mariniert und saftig, dann superknusprig frittiert, dazu Weißkraut und eine mit Curryblättern aromatisierte Mayo, ordentlich scharfer Ketchup und ein luftiges Brioche von der „Bekarei“. Ein Geschmackserlebnis in 3D (9 Euro). Wie die Saucen: unbedingt Massalaketchup oder Trüffelaioli probieren. Sehr gute Auswahl an 18 Fassbieren, denn das „Gullyburger“ ist zu Gast in der „Bräugier“-Craft-Brauerei am Ostkreuz.

Friedrichshain, Sonntagstr. 1, Mi – So 12 – 22 Uhr

Felix Denk

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