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Ein Straßenbahnhaltestellenschild mit der Aufschrift „Europarlament“.

© Foto: IMAGO/ecomedia/Robert Fishman

Update

Nachdem Russland zum Terrorismus-Förderer erklärt wurde: Hackerangriff auf Website vom EU-Parlament

Mit großer Mehrheit stimmt das EU-Parlament zu, dass Russland als „Staat, der terroristische Mittel einsetzt“, bezeichnet werden darf. Kurz danach kommt es zu einem Hackerangriff.

Das EU-Parlament hat Russland als staatlichen Unterstützter von Terrorismus verurteilt. Zudem soll die EU nach dem Willen des Europaparlaments eine Terrorliste für Staaten wie Russland schaffen, um diese strenger zu bestrafen. Eine große Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch einer entsprechenden Resolution zu, die Russland auch als einen „terroristische Mittel einsetzenden Staat“ bezeichnet.

Kurz nach der Verabschiedung der nicht bindenden Entschließung wurde die Webseite des EU-Parlaments am Mittwochnachmittag Ziel eines Hackerangriffs. Die Internetpräsenz des Parlaments sei derzeit von einem „hohen Maß an externem Netzwerkverkehr betroffen“, was in Zusammenhang mit „einem Ddos-Angriff“ stehe, schrieb der Parlamentssprecher Jaume Duch im Onlinedienst Twitter. Bei sogenannten DDos-Attacken werden Server gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, dass das System die Aufgaben nicht mehr bewältigen kann

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Bisher kennt das europäische Recht keine Kategorie oder Liste für Staaten, die Terrorismus unterstützen. Es gibt zwar eine EU-Terrorliste, auf die Gruppen, Einrichtungen und Einzelpersonen gesetzt werden können, Staaten aber nicht. Die USA hingegen haben eine solche Liste auch für Länder. Derzeit stehen Kuba, Iran, Syrien und Nordkorea darauf. Für Staaten, die auf dieser Liste stehen, bestehen etwa Verbote für Rüstungsgeschäfte und finanzielle Strafmaßnahmen.

In der Resolution heißt es, dass eine Listung eines Landes als ein „dem Terrorismus Vorschub leistender Staat“ restriktive Maßnahmen auslösen und Auswirkungen auf die Beziehungen der EU zu Ländern auf dieser Liste haben könnte. Welche konkreten Auswirkungen eine entsprechende Listung für Russland hätte, ist unklar und müsste von den EU-Staaten entschieden werden.

Das Parlament forderte auch, die diplomatischen Beziehungen zu Russland weiter einzuschränken und die Kontakte zu offiziellen Vertretern Russlands auf allen Ebenen auf das absolute Minimum zu beschränken, was bereits weitgehend der Fall ist. Seit Kriegsbeginn haben die EU-Staaten wie auch Russland zahlreiche Diplomaten der jeweils anderen Seite ausgewiesen.

Zudem werden in der Resolution weitere Strafmaßnahmen wie ein Embargo gegen russische Diamanten gefordert. Gedrängt wird auch darauf, staatsnahe russische Einrichtungen sowie Organisationen und Verbände unter dem Schutz russischer diplomatischer Vertretungen zu schließen und zu verbieten.

Rechtlich bindend ist die Resolution des Europaparlaments nicht. Über Sanktionen müssen EU-Staaten einstimmig entscheiden. (dpa, AFP)

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