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Blick in die riesige Halle des neuen Bahnwerkes der Deutschen Bahn.

© dpa/Patrick Pleul

Eröffnung im Januar: Bahnwerk in Cottbus entsteht in „Rekordgeschwindigkeit“

Das neue Werk zur Instandhaltung der ICE-4-Züge in Brandenburg soll nach weniger als zwei Jahren starten. Die ersten 400 Arbeitsverträge sind unterschrieben.

Im neuen Bahnwerk in Cottbus sollen zur Eröffnung im Januar nächsten Jahres die ersten 400 von 1200 geplanten Arbeitsplätzen entstehen. Das teilten Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und die Deutsche Bahn am Donnerstag in Potsdam mit. Die Arbeitsverträge sind nach Angaben der Bahn bereits unterzeichnet. Die Fachkräfte kämen überwiegend aus der Region, aber auch aus anderen Regionen, sagte Woidke. Das neue ICE-Instandhaltungswerk wird in zwei Teilen gebaut und soll der Lausitz im Rahmen des Strukturwandels zugutekommen.

Der erste Teil des Bahnwerks soll am 8. Januar 2024 starten - im Mai 2022 begannen die Arbeiten. Die Bahn habe „in Rekordgeschwindigkeit“ gebaut, sagte Technik-Vorständin Daniela Gerd tom Markotten. „Es ist ein echtes Novum bei der Deutschen Bahn.“ Sie betonte: „Für uns als Deutsche Bahn ist es extrem wichtig, weil wir dort den ICE 4 - unseren 400 Meter langen Zug - ab Januar warten werden.“ Damit sei das Werk in Cottbus „ein Stück weit das Rückgrat des Fernverkehrs“. „Wir werden bis Ende des Jahrzehnts im Fernverkehr 450 ICEs zu warten haben“, sagte sie.

Für die Gewinnung von Fachkräften arbeiten die Deutsche Bahn, das Energieunternehmen Leag und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zusammen. Die Bahn setzt nach eigenen Angaben auch auf Investitionen in die Ausbildung. Im vergangenen Jahr und in diesem gebe es je 100 Auszubildende im Werk Cottbus.

Bau erfolgt mit vorläufigen rechtlichen Genehmigungen

Der zweite Teil des Bahnwerks soll bis zum Jahr 2026 fertiggebaut werden. Insgesamt sollen in Cottbus 1200 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen - auch als Ausgleich für den Wegfall von Arbeitsplätzen durch den Ausstieg aus der Braunkohlegewinnung. Das Projekt wird ähnlich wie das Tesla-Werk in Grünheide mit vorläufigen rechtlichen Genehmigungen gebaut, deshalb geht es so schnell voran. In Potsdam traf sich am Donnerstag die Task Force (Arbeitsgruppe) Bahnstandort Cottbus. Dabei ging es auch um weitere Bahnprojekte.

Der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Cottbus könnte bald entscheidend vorankommen: Die Finanzierungsvereinbarung von Bund, Land und Bahn für das zweite Gleis der Strecke Lübbenau-Cottbus werde voraussichtlich im September oder Oktober unterzeichnet, sagte Woidke. Die Strecke solle im Jahr 2027 zweigleisig und elektrifiziert in Betrieb gehen. Für den Ausbau der Linien Cottbus-Görlitz (Sachsen) und Cottbus-Forst sollten ebenfalls noch in diesem Jahr die notwendigen Vereinbarungen zur Finanzierung abgeschlossen werden. (dpa)

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