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Models auf dem Laufsteg von QS by s.Oliver in Berlin.

© Getty Images for QS by s.Oliver

Die Öffis können auch Fashion: Berliner Verkehrsbetriebe und s.Oliver laden zur Modenschau

BVG und s.Oliver haben das neue Sitzmuster in eine Kollektion übersetzt. Zur Modenschau kommen Stars und Influencer.

Der genialste Schachzug der BVG? Öffentlichkeitswirksam die eigene Fehlbarkeit zelebrieren. Seit 2015 und der „Weil wir dich lieben“-Kampagne sind ausgefallene Busse oder Verspätungen zwar immer noch nervig, aber: Die Öffentlichen Verkehrsmittel genießen mittlerweile so etwas wie Kultstatus.

Kult war auch das ikonische Würmchenmuster auf den Sitzbezügen der Busse und Bahnen. Es gab nicht nur Fanartikel mit dem Wimmelbild aus blauen, weißen, roten und schwarzen Tupfern, 2018 brachte die BVG zusammen mit Adidas sogar einen Turnschuh heraus, der sich reger Beliebtheit erfreute.

Die „Würmchen“ haben sich inzwischen aber ausgewimmelt, das Muster wird nach 30 Jahren und Rechtsstreitereien mit dem Urheber nach und nach ausgetauscht.

Und die BVG wäre nicht die BVG, wenn sie sich zu genau diesem Anlass nicht einen neuen Coup überlegt hätte: Zusammen mit QS by S. Oliver, der Jugendabteilung des Kleidungsherstellers, launcht die BVG an diesem Mittwoch eine Kollektion, die das neue Sitzmuster der Busse und Bahnen schmückt. Das „Muster der Vielfalt“ besteht aus 80 Silhouetten von echten Menschen, die all die verschiedenen Berliner:innen repräsentieren sollen.

Candy Crash, Bambi Mercury und Robin Solf in der ersten Reihe des Laufstegs.
Candy Crash, Bambi Mercury und Robin Solf in der ersten Reihe des Laufstegs.

© Franziska Krug/ Getty Images for QS by s.Oliver

„Mehr Street kann Wear nicht sein“ ist der Slogan dieser Zusammenarbeit. Ganz offensichtlich möchte der Bekleidungshersteller, sonst eher bei braven Teenagern im Kleiderschrank zu finden, ein bisschen Coolness von der BVG abbekommen – und tatsächlich funktioniert das auch ganz gut. Die Fashionschau und Party im unterirdischen „The Tunnel“ am Potsdamer Platz zur Feier der gemeinsamen Kollektion war kreativ, randvoll mit authentischem BVG-Kult und von namhaften Stars und Influencern besucht.

Alle sehr schlank hier

„Dieser Zug endet hier“, dröhnt eine Lautsprecherstimme, das Licht flackert gefährlich, man weiß nicht, ob man in einem betonfarbenen Raumschiff oder einer überdimensionalen U8 Platz genommen hat. Coole Beats ertönen und über den Laufsteg bewegen sich Models, angezogen vom Berliner Stylisten Marquet K. Lee. Sie alle tragen mindestens ein Teil aus der BVG- und QS-Kollektion, mal sind es nur Strümpfe und Mütze, mal mehrere Bomberjacken gleichzeitig.

Durchaus hip. Schade war nur, dass zwar die gesamte Kampagne das Credo der Vielfältigkeit und Diversität predigt – über den Laufsteg wurden auch Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben geschickt – keines der Models weicht jedoch vom normativen Körperideal ab: Alle sehr schlank hier.

Nach der Modenschau wurde gefeiert: Das DJ-Duo aus Alyssa und Gia legte Musik auf. Schauspielerin Natalia Avelon, Drag-Künstler Bambi Mercury, Model Kim Hnidzo, Schauspieler Arne-Carlos Böttcher oder Influencer Jimi Blue Ochsenknecht amüsierten sich beim Tanzen, Currywurst-Essen, Pfeffi-Cocktails-Schlürfen oder Süßigkeiten-Naschen im eigens aufgebauten „Späti“. Die Kollektion aus T-Shirts, Jacken, Westen, Pullovern und Socken wurde um Punkt Mitternacht beim Online-Versandhändler Zalando freigeschaltet. Live kann man sich die Stücke aber auch in einem eigens dafür errichteten Pop-up-Store im U-Bahnhof Alexanderplatz, neben dem dortigen BVG-Kundenzentrum, ansehen. Geöffnet ist der Laden montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr.

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