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Die John-F.-Kennedy-Schule in Zehlendorf ist weitläufig. Wo sich die angebliche antisemitische Aufschrift befand, wurde nicht mitgeteilt.

© Robert Schlesinger/dpa

Update

Berliner Landeskriminalamt eingeschaltet: Antiisraelische Schmiererei an der John-F.-Kennedy-Schule

An der deutsch-amerikanischen John-F.-Kennedy-Schule in Zehlendorf ermittelt seit Montag die Polizei. Einzelheiten blieben Bildungsverwaltung und Schulamt vorerst schuldig.

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An der Zehlendorfer John-F-Kennedy-Schule sind am Wochenende nach Informationen des Tagesspiegels antiisraelische Schmierereien entdeckt worden. Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Die Senatsverwaltung für Bildung bestätigte am Montag lediglich, dass „sowohl die Polizei als auch das Landeskriminalamt und der Staatsschutz eingeschaltet wurden“. Die Schulöffentlichkeit sei informiert worden.

Alle weiteren Fragen blieben mit Rücksicht auf die „laufenden Ermittlungen“ unbeantwortet. Das gilt für den genauen Ort und Inhalt der Schmiererei sowie für die Frage, ob Schulfremde verdächtigt werden, oder eher jemand aus der Schule.

Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist es an mehreren Schulen zu antisemitischen und antiisraelischen Schmierereien gekommen, meist bleib es aber bei Pro-Palästina-Aufklebern. Zufällig bekannt wurde dem Tagesspiegel auch ein Aufruf zu einem Pro-Palästina-Flashmob an der B. Traven-Schule in Spandau. Die Bildungsverwaltung verweigerte von Anfang an Auskünfte über derartige Vorfälle.

Kaum Auskünfte zu Gewaltvorfällen

Nahezu unbeantwortet blieb auch eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Sven Rissmann. Er hatte im November von der Innenverwaltung wissen, wie oft es im Nachgang des Angriffs der Hamas zu Bomben- oder Gewaltdrohungen an Berliner Schulen kam. Die Antwort lautete, dass diese Daten „im automatisierten Verfahren nicht recherchierbar sind“.

Etwas ergiebiger war die Antwort auf Rissmanns Frage, wie viele Kinder jüdischen Glaubens seit dem Hamas-Angriff den Schulunterricht „nicht mehr gänzlich regulär“ besucht haben, da ihre Erziehungsberechtigten oder der Lehrkörper „Sorgen um die körperliche und/oder psychische Unversehrtheit der Kinder und Jugendlichen hatten“.

Zwar schreibt die Innenverwaltung, dass die Anwesenheit von Schülerinnen und Schülern „ohne Erfassung einer möglichen Religionszugehörigkeit“ passiere. Es lasse sich aber „zusammenfassend sagen“, dass in den ersten Tagen nach dem Angriff der Hamas auf Israel etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler jüdischen Glaubens, am 13. Oktober teilweise bis zu 80 Prozent den Unterricht nur unregelmäßig besuchten. Diese Angaben beziehen sich offenbar auf die jüdischen Schulen. (mit dpa)

In einer früheren Version des Artikels war von antisemitischen Schmierereien die Rede. Inzwischen stellte sich heraus, dass sich die Äußerungen gegen Israel richteten. Der Artikel wurde daher korrigiert.

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