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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke vor dem Logo des neuen Haupstadtflughafens.

© Ralf Hirschberger/dpa

Zweifel an BER-Eröffnungstermin: Woidke akzeptiert keine Kompromisse beim Brandschutz

Ein BER-Start im Oktober 2020 ist nicht mehr garantiert. „Die Menschen haben die Nase voll“, sagt Brandenburgs Regierungschef – aber pocht auf die Vorschriften.

Trotz neuer Rückstände setzt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) weiter auf den geplanten Start des BER-Airports im Oktober 2020. „Das Projekt muss zu Ende gebracht werden. Und zwar so schnell wie möglich. Die Menschen haben die Nase voll“, sagte Woidke am Samstag dem Tagesspiegel. „In erster Verantwortung steht die Geschäftsführung, die alles tun muss, damit der Termin gehalten wird.“

Zuvor hatte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup in einer internen Erklärung gegenüber den Gesellschaftern vom 4. April erstmals eingestanden, dass er den Eröffnungstermin Oktober 2020 „nicht mehr uneingeschränkt garantieren“ kann.

Wie berichtet verzögert sich die Fertigstellung der Brandmeldeanlage, kommt die Beseitigung von rund 6000 Mängeln an Sicherheitskabeln im Terminal nur schleppend voran. Der Flughafenchef müsse nicht garantieren, sondern dafür arbeiten, den Termin zu halten, sagte Woidke. Er gehe davon aus, dass das geschehe. „Das erwarten die Gesellschafter, und zwar nicht nur Brandenburg, sondern auch Berlin und der Bund.“ Das sind die Eigner der Flughafengesellschaft FBB, die seit 2006 den BER baut.

Um 2020 zu halten, erwartet die Flughafengesellschaft auch Zugeständnisse der Baubehörden Brandenburgs. „Es muss alles dafür getan werden, dass die rechtlichen Vorschriften auch und gerade beim Brandschutz umgesetzt werden“, betonte Woidke. „Es geht hier nicht um Lappalien.“ Man könne etwa über Dübel vielleicht lächeln, „aber hier geht es im Extremfall um das Leben und die Gesundheit von Menschen. Deshalb kann es da auch keine Kompromisse geben.“

Woidke wurde am Samstag mit einem Ergebnis von 82,5 Prozent auf einem Landesparteitag in Potsdam zum SPD-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 1. September in Brandenburg gewählt, wo die SPD erstmals seit 1990 den Verlust ihrer Führungsrolle fürchten muss. Sorgen, dass der BER den ohnehin schwierigen Wahlkampf verhagelt, hat er nicht: „Wir sind ja auch auch in den letzten Jahren nicht mit guten Meldungen vom BER verwöhnt worden.“

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