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Das Bundesministerium des Innern. Berlin, 30.08.2017 Foto:xJ.xKrickx/xFuturexImage

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Update

Zwei Verletzte: Streit zwischen Bademeistern und Jugendlichen im Freibad Pankow eskaliert

Ein Streit zwischen Jugendlichen und zwei Schwimmmeistern eskaliert am Montagabend im Freibad Pankow. Nicht zum ersten Mal ermittelt nach aggressiven Vorfällen im Freibad nun die Polizei.

| Update:

Am Montagabend ist es im Freibad Pankow zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Bademeistern und zwei Jugendlichen gekommen. Dabei wurden ein Sicherheitsmitarbeiter und ein 16-Jähriger verletzt. Das bestätigte die Berliner Polizei am Dienstagvormittag.

Im Sommerbad in der Straße Am Schloßpark begann alles nach Angaben von Zeugen und bisherigen Erkenntnissen gegen 19.15 Uhr mit einer verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei Schwimmmeistern und einem 14- sowie einem 16-jährigen Jugendlichen. Als vier Sicherheitsmitarbeiter hinzukamen, kam eine Gruppe von rund 30 augenscheinlich jugendlichen Personen dazu.

In der Folge eskalierten die zuvor verbalen Streitigkeiten zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Bevor die alarmierten Einsatzkräfte eintrafen, flüchtete ein Großteil der Jugendlichen. Die Polizei konnte jedoch die Identitäten der beiden Jugendlichen feststellen, die zuvor mit den Schwimmmeistern in Streit geraten waren und benachrichtigte die Eltern. Gegen die Jugendlichen wird wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt

Ein 39-jähriger Sicherheitsmitarbeiter klagte über Schmerzen im Rumpfbereich, lehnte jedoch eine ärztliche Behandlung ab. Der 16-jährige Jugendliche erlitt Verletzungen am Arm und im Gesicht. Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus, wo er ambulant behandelt wurde. Der 14-jährige Begleiter wurde nach Rücksprache mit den Erziehungsberechtigten vor Ort entlassen.

Immer wieder kommt es zu aggressiven Vorfällen in Schwimmbädern

Bereits vor zwei Wochen war es in dem Bad zu einer Prügelei gekommen. Auch damals waren ein 14- und ein 16-Jähriger beteiligt. Nach ersten Erkenntnissen handele es sich aber nicht um dieselben Jugendlichen, sagte eine Polizeisprecherin. Insbesondere im Sommer kommt es immer wieder zu aggressiven Vorfällen in Schwimmbädern. Wegen diverser Vorkommnisse haben die Berliner Bäder-Betriebe in den vergangenen fünf Jahren insgesamt fast 1300 Hausverbote ausgesprochen, wie aus einer Antwort des Senats für Inneres und Sport auf eine parlamentarische Anfrage der AfD hervorgeht.

737
Hausverbote wurden in den letzten fünf Jahren nach Vorfällen in Freibädern ausgesprochen

Mehr als die Hälfte (737) wurden demnach nach Vorfällen in Freibädern ausgesprochen. Die meisten Hausverbote gab nach den Angaben im Sommerbad Pankow (211), es folgen das Sommerbad am Insulaner (102) in Steglitz und das Bad in Neukölln (94). Während vor fünf Jahren 572 Hausverbote erteilt wurden, waren es im Jahr 2022 lediglich 133. Die Bäderbetriebe führen dies vor allem auf die unterschiedlichen Besucherzahlen zurück. 2018 sei ein heißer Sommer mit mehr als zwei Millionen Badegästen gewesen, erklärte eine Sprecherin am Dienstag. Im vergangenen Jahr seien es rund 1,7 Millionen Menschen gewesen.

Die Verbote wurden nach den Angaben überwiegend wegen Verstößen gegen die Haus- und Badeordnung ausgesprochen. Häufig hatten Badegäste auch keinen Eintritt gezahlt. Eher selten waren Straftaten der Grund. Für das Jahr 2022 etwa werden sieben Körperverletzungen, sechs Bedrohungen, zwei Sexualdelikte und zehn Beleidigungen genannt. Im vergangenen Sommer war es mehrfach in verschiedenen Freibädern zu Streitereien und Tumulten zwischen Gruppen junger Männer und dem Wachpersonal gekommen. Die Polizei musste eingreifen. Einmal gingen Angreifer mit Schlagwaffen und Reizgas gezielt auf Wachleute los.

Die Bäder-Betriebe sprechen von Einzelfällen angesichts der vielen Bäder und Öffnungstage in einem langen Sommer mit Millionen Besuchern. Seit 2011 gibt es das Projekt „Bleib cool am Pool“, bei dem in den Sommerferien junge Konfliktlotsen an heißen Wochenenden die Gemüter in den Warteschlangen am Sprungturm, an der Rutsche und im Kinderbecken beruhigen sollen. Sie berichten, dass viele Randalierer bekannt seien, ein Hausverbot sei aber kaum zu kontrollieren, sodass es immer wieder zu Problemen mit denselben jungen Männern käme.

Die Bäder-Betriebe setzen zudem an heißen Wochenenden Mitarbeiter von privaten Sicherheitsfirmen ein. Rund 1,5 Millionen Euro werden dafür pro Jahr ausgegeben. (Tsp/dpa)

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