Klimaprotest in Berlin: Konzert auf der Stadtautobahn beendet – Fahrrad-Demo am Nachmittag

Die Stadtautobahn A100 war am Sonntagvormittag für Proteste für mehr Klimaschutz und gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen gesperrt. Bei einer Fahrraddemo und einem Konzert der Musik- und Aktionsgruppe „Lebenslaute“ und den Gruppen „Letzte Generation“, Fridays For Future und Extinction Rebellion sind Polizei-Informationen von Sonntagvormittag zufolge bis zu 420 Teilnehmer zusammengekommen. Mehr als ein Dutzend Geiger spielten am Sonntagmorgen einige Stücke. Ein Chor trat auf. Zahlreiche Zuschauer verfolgten die Aufführung an der Auffahrt Tempelhofer Damm. Die Autobahn war von 9.20 Uhr bis etwa 12.00 Uhr zwischen Neukölln und Schöneberg in beiden Richtungen gesperrt.

Das Demonstrationsbündnis teilte mit, es sei das „erste angemeldete und gerichtlich durchgesetzte Aktions-Konzert jemals auf einer deutschen Autobahn“. Das Motto lautete: „Musizieren statt betonieren“.

Die Polizei hatte das ursprünglich für nachmittags geplante Konzert erst verboten. Laut Beschluss des Verwaltungsgerichts von Freitagabend durfte es doch stattfinden – aber früher und kürzer.

Laut Gericht durfte die Versammlung nur von 10 Uhr bis 10.45 Uhr stattfinden, wegen Auf- und Abbau sollte die A100 fast zwei Stunden von 9.30 bis 11.15 Uhr gesperrt werden. Ursprünglich war dies von 12 bis 16 Uhr geplant. Das Gericht hatte zuvor erklärt, dass laut Polizei der Autoverkehr am Sonntagvormittag sehr gering sei. Durch die Verschiebung sollten die Unfallrisiken minimiert werden.

Eine weitere Fahrrad-Demo am Sonntag soll über den Mehringdamm und Potsdamer Platz bis zum Brandenburger Tor führen. Dort soll von 15 bis 17 Uhr eine Kundgebung stattfinden. Ab Montag wollen Hunderte Aktivisten Berlin „lahmlegen“.