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Schilder an der Fassade des Kriminalgerichts Moabit weisen die Staatsanwaltschaft Berlin und das Landgericht Berlin aus.

© dpa/Sonja Wurtscheid

Zwei Messerattacken auf Ex-Partnerin in einer Nacht: Angeblicher Wrestling-Manager in Berlin angeklagt

Ein Obdachloser soll für sich eine neue Identität erfunden haben. Als seine Partnerin daran zweifelt und sich trennt, greift er sie mit einem Messer an.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen angeblichen Wrestling-Manager erhoben, der versucht haben soll, seine Ex-Partnerin zu töten. In der Nacht zum 27. auf den 28. August 2022 habe der 42-Jährige seine 40-jährige ehemalige Lebensgefährtin zwei Mal mit einem Messer attackiert, heißt es in der Anklage. Die Staatsanwaltschaft geht von gefährlicher Körperverletzung und einem versuchten Mord zur Verdeckung einer Straftat aus.

Demnach hatte die Frau sich kurz zuvor von dem 42-Jährigen getrennt – unter anderem soll sie Zweifel an seiner Aufrichtigkeit gehabt haben. Aus Wut über die Trennung habe der Mann ihr zwei Mal mit einem Küchenmesser in den Rücken gestochen, um sie zu töten, heißt es. Von diesem ersten Versuch habe die Frau ihn noch abbringen können.

Dann habe er sie allerdings erneut attackiert, weil er befürchtet habe, dass sie ihn anzeigen könnte. Bei dieser zweiten Attacke verletzte er sie so schwer, dass ihr Leben nur durch eine Notoperation gerettet werden konnte.

Der Mann soll bei der ersten Messerattacke noch von selbst von der Frau abgelassen haben, nachdem er bereits auf sie eingestochen hatte. Beim zweiten Versuch soll ihn erst ihre Gegenwehr gestoppt haben. Der Mann wurde noch in derselben Nacht festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Der Mann soll sich als Musiker und Wrestling-Manager ausgegeben haben

Laut Staatsanwaltschaft waren die Zweifel der früheren Lebensgefährtin durchaus berechtigt: Denn der 42-Jährige soll regelmäßig behauptet haben, er sei etwa Musiker und Wrestling-Manager. Auch andere „illustre Jobs in der Unterhaltungsbranche“, wie die Staatsanwaltschaft schreibt, soll er angegeben haben. Der Mann soll obdachlos gewesen sein und Krankheiten vorgetäuscht haben, um im Krankenhaus behandelt zu werden. Dabei soll er auch einen falschen Namen angegeben haben.

Die 40-Jährige soll der Mann bei einem dieser Krankenhausaufenthalte im März 2022 kennengelernt haben: Sie sei seine Pflegehelferin gewesen, heißt es. Die beiden sollen später zusammen in einer Gartenlaube in Wartenberg gewohnt haben. Nur wenige Monate nach ihrem Kennenlernen hatte die Frau dann demnach Zweifel an ihm – und trennte sich.

In Deutschland werden statistisch jede Stunde 13 Frauen Opfer von Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Gleichstellung erklärte im November in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage, dass sich für das Jahr 2022 ein Anstieg der Anzahl weiblicher Opfer im Vergleich zum Vorjahr ab. 2021 wurden nach Angaben der polizeilichen Kriminalstatistik 31.372 Frauen in Berlin Opfer von Straftaten.

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