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Gebäude eines Finanzamts in Berlin von außen. (Symbolbild)

© IMAGO/Sabine Gudath

Zu wenig gezahlte Steuern: Berlin treibt bei Betriebsprüfungen 430 Millionen Euro ein

Bei Kontrollen von Berliner Unternehmen haben die Finanzämter erneut hunderte Millionen zu wenig gezahlte Steuern festgestellt. Allerdings hat das Land immer weniger Prüfer.

Prüfer der Finanzämter haben bei Berliner Unternehmen im vergangenen Jahr zu wenig gezahlte Steuern in Höhe von knapp 430 Millionen Euro eingetrieben. Das teilte die Senatsfinanzverwaltung auf Anfrage des Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg (Linke) mit.

Am höchsten war demnach bei der Einkommenssteuer der Betrag, den die Firmen zu wenig an den Fiskus gezahlt hatten. Insgesamt addierte sich diese Summe auf 154 Millionen Euro. Bei der Gewerbesteuer mussten die Betriebe 90 Millionen Euro nachzahlen, bei der Körperschaftssteuer 82 und der Umsatzsteuer 63 Millionen Euro.

Dabei hätte der Betrag möglicherweise noch deutlich höher liegen können. Insgesamt kontrollierten die Finanzämter gut 8800 Betriebe in der Stadt. Je nach Unternehmensgröße fanden allerdings nur wenige Prüfungen statt.

So wurde nur ein Prozent aller Kleinstbetriebe untersucht. Bei den durchgeführten 3758 Prüfungen stießen die Kontrolleure allerdings unter anderem auf mehr als 36 Millionen zu wenig gezahlte Einkommenssteuer.

Noch mehr dürfte für die Stadt wohl bei Großbetrieben zu holen sein. Die Steuerprüfer untersuchten 1257 Firmen und damit 16,3 Prozent aller Unternehmen dieser Größenklasse. Die dabei entdeckten knapp 229 Millionen Euro zu wenig gezahlte Steuern machen insgesamt mehr als die Hälfte der festgestellten Extra-Steuern aus.

Personalmangel belastet Arbeit der Berliner Steuerfahnder

Dass die Finanzämter nicht intensiver kontrollieren, liegt allerdings auch am fehlenden Personal. Im vergangenen Jahr waren im Land Berlin noch 563 Betriebsprüferinnen und -prüfer im Einsatz. Noch 2018 waren mit 653 fast einhundert Fachkräfte mehr für das Land im Einsatz, um zu wenig gezahlte Steuern einzutreiben. Entsprechend lag auch die Zahl der Betriebsprüfungen mit 10.000 deutlich höher.

Wie hoch die Mehreinnahmen durch die Prüfungen ausfallen, schwankte in den vergangenen Jahren deutlich. 2022 lag der Betrag bei 312 Millionen Euro, ein Jahr zuvor hingegen bei 1,4 Milliarden.

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