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Sandra Scheeres (SPD), Bildungssenatorin von Berlin.

© Britta Pedersen/dpa

„Wir verlieren das Vertrauen“: Gesamtpersonalrat der Berliner Lehrer und Erzieher greift Senatorin Scheeres an

Neuer Ärger für die Bildungssenatorin: Der Gesamtpersonalrat der Lehrer und Erzieher attackiert Scheeres. Vorwurf: "Blockade" einer Erzieherbefragung.

Der Gesamtpersonalrat (GPR) der Lehrer und Erzieher „verliert das Vertrauen“ in Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Dies teilte das Gremium am Dienstag mit. Ausgelöst wurde der Schritt demnach durch den Verstoß gegen eine Dienstvereinbarung.

Laut Dienstvereinbarung war laut GPR vorgesehen, dass eine Befragung von Grundschulerzieherinnen stattfinden sollte. Bei der Befragung sollte es um die Arbeitszeit der Erzieherinnen an Grundschulen gehen, genauer gesagt um die „mittelbare“ pädagogische Arbeit. Als „mittelbar“ gelten Tätigkeiten wie Vor- und Nachbereitung oder Elterngespräche, also alles, was nicht direkt - „unmittelbar“ - mit Kindern zu tun hat.

Die GEW hatte 2017 durchgesetzt, dass auch diese mittelbare pädagogische Arbeit zumindest teilweise als Arbeitszeit gewertet wird. Zu diesem Zwecke hatte er lange mit der Bildungsverwaltung verhandelt. Zudem war vereinbart worden, dass diese Vereinbarung evaluiert werden sollte. Deswegen sollte es die genannte Befragung gehen.

Vorbereitungen "seit Monaten abgeschlossen"

„Jetzt sind 13 Monate vergangen und die Senatsverwaltung blockiert die Evaluation und damit verbunden eine Befragung aller Erzieher*innen. Alle Vorbereitungen dafür sind seit Monaten abgeschlossen. Die Untätigkeit stellt einen Bruch der Dienstvereinbarung dar. Der GPR verliert das Vertrauen in die Senatorin“, heißt es in einer Mitteilung, die dem Tagesspiegel vorliegt.

„Frau Scheeres und ihre Staatssekretärin reagieren seit Wochen nicht auf Anfragen und brechen bewusst eine Dienstvereinbarung. Das zeugt nicht von Interesse an den Arbeitsbedingungen der Erzieher*innen und der Qualität der Schule. Ich vermisse hier deutlich die Wertschätzung der Senatorin für die pädagogische Arbeit der fast 6500 Erzieher*innen“, sagte die GPR-Vorsitzende Marion Leibnitz. Sie forderte Scheeres auf, „zu einer vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit zurückzukehren.“

Bildungsverwaltung widerspricht

Von einer „Blockade“ könne keine Rede sein, wehrte sich die Bildungsverwaltung gegen den Vorwurf. „Nachfragen“ müssten aber erlaubt sein. Dem Vernehmen nach war der Vorgang auf der „Arbeitsebene“ stecken geblieben. Scheeres sei damit noch nicht befasst gewesen.

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