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In den vergangenen Jahren versammelten sich bei der „Wir haben es satt“-Demonstration in Berlin jeweils Tausende Menschen.

© imago/snapshot

„Wir haben Agrarindustrie satt“: Zehntausende wollen in Berlin für klimagerechte Landwirtschaft demonstrieren

Am Samstag rollen wieder Traktoren durch Berlin: Bei der traditionellen Demo zum Auftakt der „Grünen Woche“ wollen Bauern und Verbraucherinnen für eine Ernährungswende demonstrieren.

Am Wochenende rollen wieder Dutzende Traktoren und Landwirtschaftsmaschinen durch Berlin. Bei der traditionellen Großdemonstration zum Auftakt der Landwirtschaftsmesse „Internationale Grüne Woche“ wollen am Sonnabend Tausende für klimagerechtere Anbaumethoden und eine Ernährungswende demonstrieren. Unter dem Titel „Wir haben Agrarindustrie satt!“ seien aktuell zehntausend Teilnehmende angemeldet, sagte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage.

„Eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft ist die richtige Antwort auf Klimakrise, Artensterben und Hunger in der Welt – nicht Gentechnik, Patente und Glyphosat!“, heißt es im Aufruf der Demonstration. Bereits um 7 Uhr sollen diverse Zubringerdemonstrationen unter anderem in Blankenfelde, an der Domäne Dahlem und in Mahlsdorf starten. Auf dem Weg sollen die Trecker beim Agrarministergipfel vorbeiziehen und Agrarminister Cem Özdemir eine Protestnote übergeben.

Demo-Bündnis distanziert sich von „rechter Hetze und Umsturzfantasien“

Die einzelnen Demo-Züge sollen dann gegen 11.30 Uhr an der Kreuzung Wilhelmstraße/Stresemannstraße vor der SPD-Zentrale im Willy-Brandt-Haus zusammentreffen. Dort findet um 12 Uhr die Auftaktkundgebung statt. Von dort soll die Demo dann unter anderem durch das Regierungsviertel, am Bundestag vorbei, zum Kanzleramt ziehen. Dort soll ab 14.15 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden.

Zu den Forderungen des Demobündnisses zählen eine finanzielle Unterstützung der Regierung für den klimagerechten Umbau der Tierhaltung, der Abbau klimaschädlicher Subventionen, faire Preise für Erzeuger:innen und strengere Regeln für den Einsatz von Pestiziden und Gentechnik. Parallel distanziert sich das Bündnis schon im Aufruf von Rassismus, rechter Hetze und Umsturzfantasien.

In einem ausführlicheren Statement zu den Bauernprotesten erklärt das Bündnis, dass die geplante Streichung der Agrardieselbeihilfe zwar die Proteste hervorgerufen habe. „Die Ursache ihrer Unzufriedenheit liegt jedoch in einer jahrzehntelang verfehlten Agrarpolitik“, heißt es. Die Bundesregierung müsse den „agrarpolitischen Stillstand der letzten Jahrzehnte beenden und die Agrarwende endlich konkret angehen.“

Organisiert wird die „Wir haben Agrarindustrie satt“-Demonstration von der Kampagne „Meine Landwirtschaft“, ein Bündnis vor allem von Bio-Bäuer:innen, Nichtregierungsorganisationen und Umweltschutzverbänden.

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