Klimaschützer kleben sich an die Fahrbahn: Aktivisten blockieren Berliner Autobahn-Ausfahrten

Klimaschützer:innen der Gruppe „Letzte Generation“ haben am Dienstag erneut mehrere Ausfahrten der Berliner Stadtautobahn A100 blockiert. Aktivisten klebten sich auch an die Fahrbahn. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) meldete am Morgen größere Staus.

Am Dienstagabend war das Twitter-Profil der Aktivisten kurzzeitig nicht mehr erreichbar. Es sei „zurückgezogen“ heißt es von der Kurnachrichtenplattform.

Die Umweltschützer richteten daraufhin einen Ersatz-Account ein. Einige Zeit danach war das originale Profil wieder freigegeben.

Die ersten Blockaden am Dienstag starteten nach Polizeiangaben am Morgen gegen 7.45 Uhr. Betroffen waren mehrere Auf- und Abfahrten im Berliner Westen, die VIZ meldete Aktionen am Hohenzollerndamm, am Spandauer Damm, am ICC, am Kurfürstendamm, an der Konstanzer Straße und dem Abzweig Steglitz. Am Vormittag waren die Blockaden beendet. Der Abzweig Hohenzollerndamm blieb allerdings zunächst noch für Reinigungsarbeiten gesperrt.

Am Mittag folgte die nächste Aktion: Gegen 12.30 Uhr blockierten Aktivisten die Abfahrt Spandauer Damm Richtung Süd. Nach Angaben der Polizei hatten sich drei Aktivist:innen auf der Abfahrt festgeklebt. Erneut kam es zu Stau. Am Nachmittag war auch diese Blockade beendet.

Bereits am Vormittag waren es jeweils mehrere Personen, die zu den Blockaden anrückten. An der A100-Ausfahrt Messedamm 11 versperrten nach Angaben einer Polizeisprecherin sechs Personen die Fahrbahn. An der Ausfahrt Messe Nord waren es zehn bis 20 Personen, an der Ausfahrt Hohenzollerndamm neun Aktivist:innen.

An der Ausfahrt A100 Spandauer Damm Süd hätten sich vier Personen befunden, in der Gegenrichtung ebenfalls. Der Abzweig Schildhornstraße/Paulsenstraße sei von sechs Aktivist:innen blockiert worden. An der Abfahrt A100 Richtung Süd an der Überleitung in Richtung A115 hätten sich acht Personen befunden, wie die Polizei mitteilte. An allen blockierten Ausfahrten staute sich der Verkehr.

Ein Berliner Unternehmer twitterte am Dienstagmorgen, seine Frau stehe aktuell wegen der Straßenblockaden im Stau. Eigentlich wolle sie ihre 87-jährige Mutter zu einer Operation ins Krankenhaus fahren, komme durch die versperrten Straßen aber nicht voran.

Die Polizei teilte mit, sie habe zunächst die Personalien der Straßenblockierer:innen aufgenommen. Außerdem „werden die Personen, die sich angeklebt haben, gelöst“, sagte eine Polizeisprecherin.

Die Gruppe fordert laut einer Mitteilung die Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets sowie ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf deutschen Autobahnen.

Bereits am Montag hatten Aktivist:innen der Gruppe verschiedene Autobahnausfahrten in Berlin blockiert. Die Polizei räumte mehrere Ausfahrten nach ein oder zwei Stunden wieder frei. Nach eigenen Angaben sollen sie zudem sowohl im Bundestag als auch im Bundesverkehrsministerium den Feueralarm ausgelöst haben. (mit dpa)