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Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) hatte seinerzeit für die Studentenbewegung der 1968er nicht viel übrig.

© Foto: Doris Spiekermann-Klaas TSP

„Wie Anfang der 90er Jahre“: Ex-Regierender Diepgen erwartet Kampagne gegen Olympische Spiele in Berlin

Eberhard Diepgen rechnet mit wenig Zustimmung für eine mögliche Olympiabewerbung in Berlin. Dennoch hat er einige Argumente, die für die Austragung der Spiele in der Hauptstadt sprechen.

Berlins früherer Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen erwartet Kritik aus der Bevölkerung gegen Olympische Spiele in der Hauptstadt. Nach den Erfahrungen aus Volksabstimmungen über Olympiabewerbungen würden solche Großveranstaltungen als Belästigung und Überforderung der Anwohner wahrgenommen, argumentierte er in der „B.Z.“ (Samstag). „Ich befürchte, das gibt es auch in Berlin.“ Der Berliner Senat will sich zusammen mit anderen Städten an einer deutschen Bewerbung um Olympische Spiele beteiligen.

Kritik an der Entscheidung des Senats vom vergangenen Dienstag habe ihn nicht überrascht: „Wie Anfang der 90er Jahre ist wieder mit einer „NOLympia“-Kampagne zu rechnen“, so der frühere Regierende Bürgermeister (1984 - 1989 und 1991 - 2001).

Diepgen empfahl, die Olympiakritiker sollten etwas mehr nachdenken, bevor sie sich wieder in Anti-Kampagnen stürzen. „Man kann ja die These, Olympia sei eine Riesenchance für die Stadt, für überzogen halten. Ich halte es für richtig, dass der Senat den Hinweis auf die Spiele von 1936 nicht für einen Ausschließungsgrund hält.“

Aus Diepgens Sicht könnte Berlin von Olympischen Spielen durchaus profitieren: „Berlin braucht für Olympia 2036 oder 2040 keine Neubauten. Die Sporthallen im früheren Ostteil der Stadt wurden übrigens mit der Bewerbung für das Jahr 2000 gebaut. Nach 25 Jahren stehen sie heute zur Modernisierung an“, so der frühere Berliner CDU-Regierungschef.

„Der große Vorteil für Berlin: Olympia wird nicht primär aus dem Landeshaushalt finanziert. Die deutsche Bewerbung soll auch aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Ohne Olympia muss allein der Landeshaushalt für alles herhalten.“ (dpa)

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