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Florian Schmidt (Grüne), Baustadtrat vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin-Glosse: Wenn dem Stadtrat der Kompass fehlt

Bernd Matthies blättert in den Tweets des Kreuzberger Baustadtrats. Und stößt auf erstaunliche Äußerungen des Robin Hoods vom Bezirksamt. Eine Glosse.

Stadtrat in Berlin – das ist nicht nur ein Amt, sondern auch ein Sprungbrett zum Ruhm. Franziska Giffey hat es genutzt, um nach einem kurzen Zwischenstopp im Bürgermeisteramt zur letzten Hoffnung der SPD aufzusteigen. Und Florian Schmidt von den Grünen hat sich als Kreuzberger Baudezernent zu einem Szene-Star entwickelt, einem Robin Hood, der den Reichen schon allerhand nimmt, aber den Teil mit den Armen noch ein bisschen üben muss.

Im Twittern allerdings ist er längst ganz der Aktivist, der er sein will. Das hat er am Dienstag gezeigt: „Ich merke mir übrigens, welche Architekt*innen für spekulative Eigentümer arbeiten, also solche, die mit Baugenehmigungen nur spekulieren statt zu bauen. Auch Architekt*innen sollten einen moralischen Kompass haben.“. Stand da.

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Er merkt sie sich, die unmoralischen Architekt*innen. Aber wozu? Das blieb in diesem Tweet im Dunkeln, also wird man spekulieren dürfen. Ergibt das eine schwarze Liste von A*innen, die in Kreuzberg-Friedrichshain nur noch Dönerbuden bauen dürfen? Oder bekommen sie Besuch vom zuständigen Antifa-Referat, das gleich einen moralischen Kompass aufstellt und anschließt, mit schönen Grüßen vom Stadtrat? 

Kann sein, er merkt sie sich einfach, zweckfrei, wie sich Kinder Bundesligafußballer merken. Nur so zum Spaß, als Gehirntraining. Aber dafür hat sein Tweet dann doch ein bisschen zu drohend geklungen.

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