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Steine statt Parklets in der Bergmannstraße.

© Laura Hofmann

Update

Was statt Parklets und Findlingen in Kreuzberg kommt: Bezirkspolitiker entscheiden über Zukunft der Bergmannstraße

Lieferzonen, Radbügel, Veranstaltungsflächen – der Bezirk muss sich für eine Lösung bis 2020 entscheiden. Klar ist nur, was es nicht sein wird.

Bislang besetzen noch die „Kreuzbergrocks“, große Findlinge, die frei gewordenen Parkletflächen auf der Bergmannstraße. Seit dem vom Bezirksparlament (der BVV) geforderten Abbau der Straßenmöbel ist unklar, was mit den Flächen langfristig passieren soll.

Das wird auch noch eine Weile dauern, denn die vier entwickelten, aus dem Bürgerbeteiligungsverfahren hervorgegangenen Gestaltungsvarianten erfordern längere Umbauphasen.

Klar ist, dass die Flächen nicht mehr als Parkplätze genutzt werden sollen – so wünschen es sich laut Beteiligungsverfahren die Bewohner. 2020 will die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) über die endgültige Gestaltung der Straße abstimmen.

Mehrere Vorschläge für die Zukunft der Parklet-Flächen

Bis dahin soll eine Zwischenlösung her. Der Gemeinschaftsantrag von Grünen, Linken und SPD, die Flächen „einer den Bedarfen des Kiezes und der Anwohner*innen angepassten Nutzung zuzuführen", wurde am Mittwochabend in der BVV beschlossen.

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Im Antrag werden als Zwischenlösungen weitere Lieferzonen und Radbügel genannt, die im Bereich zwischen Mehringdamm und Nostitzstraße entstehen sollen. Weitere Vorschläge betreffen zwei ehemalige Parklet-Flächen zwischen Nostitz- und Zossener Straße, die fortan von lokalen Initiativen, Verbänden und Vereinen für „nicht-kommerzielle" Veranstaltungen genutzt werden können. Außerdem soll die Gestaltung weiterer Flächen in die Hände interessierter Anwohner übergeben werden.

Begegnungszone Bergmannstraße kostete mehr als eine Million Euro

Die gelben Parklets, die Parkplätze durch Sitzmöglichkeiten ersetzen und gemeinsam mit auf die Straße gepinselten grünen Punkten zur Verkehrsberuhigung beitragen sollten, hatten Ärger bei den Anwohnern ausgelöst - und kamen darum weg. Daraufhin lies Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) die Findlinge auf die Parklet-Flächen legen. Das sollte Falschparker abhalten. „Parklet-Flächen werden zu Stonelets und sichern Freiräume gegen Falschparken, bis Nutzungen definiert sind“, twitterte er damals.

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Die unangekündigte Aktion sorgte für Staunen – und Empörung bei Politikern anderer Parteien. „Die Verwaltung braucht nicht für jedes Handeln einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung“, begründete eine Sprecherin die Schmidt’sche Aktion. Die Parkflächen seien am 9. November 2018 zu Parklets umgewidmet worden.

Die „Begegnungszone Bergmannstraße“ ist ein Pilotprojekt, das mehr als eine Million Euro aus der Landeskasse verschlang.

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